Signale

Die Anleger haben die Zinswende geahnt und den DAX schon im Vorfeld weit getrieben. Am Freitag fand dann die mit Spannung erwartete Rede des US-Notenbankchefs Powell statt. Dieser ließ sich die Gelegenheit auf großer Bühne nicht entgehen und bestätigte Zinssenkungen bei der nächsten FED-Sitzung im September. Damit fallen nicht nur die Hemmungen bei den Aktienkäufern, sondern auch in anderen Anlageklassen. Gold und Kryptowerte erhalten ebenfalls ihren Startschuss für neue Rekordstände.

Es brauchte nur diesen einen Satz „„Die Zeit ist gekommen, um die Geldpolitik anzupassen“ des US-Notenbankchefs Jerome Powell und die Handelscomputer starteten ihre Kaufprogramme. Fast zeitgleich stiegen Aktien, Rohstoffe und Kryptowerte. Und damit auch kein Anleger grübelnd ins Wochenende geht, drückte der gute Mann seine Zuversicht aus, dass auch die Inflation auf dem richtigen Weg sei. Der Markt hatte sich US-Leitzinssenkungen gewünscht und diese bekommen die Marktteilnehmer auch. Das Treffen in Jackson Hole war aus Sicht der Anleger ein voller Erfolg, ließe sich schlussfolgern.

Jetzt ist das Rezessionsrisiko in den USA oder eine abkühlende Konjunktur in der Welt keinesfalls vom Tisch, aber es interessiert die Anleger nicht. Billiges Geld ist das Schlagwort, auf dem so viel Hoffnung liegt. Dabei ist es so: Unternehmen werden nicht investieren, wenn die Aussichten auf das Absetzen ihrer Produkte nicht gut sind. Der Vorteil ist kurzfristiger Natur und nur für schwache Unternehmen, die so einfacher an Kredite kommen. Ebenfalls profitieren Verbraucher, die durch sinkende Finanzierungsbedingungen leichter an Geld kommen und so konsumieren können. Eine starke Wirtschaft sollte nicht allein vom billigen Geld abhängen (mehr erfahren), doch Anleger haben allein die Formel aus der Vergangenheit im Sinn, die lautet: „billiges Geld = steigende Kurse“. Sie wollen sich die Chance nicht entgehen lassen.

DAX, Tageschart, Stand 18.633 Punkte

DAX Chartbild

Der DAX hat seine in Arbeit befundene V-Formation abgeschlossen. Mit einer unglaublichen Performance (1.600 Punkte in drei Wochen, ganz ohne Korrektur) ist dem Index ein außergewöhnlicher Befreiungsschlag gelungen. Nun sind alle Blicke nach vorne gerichtet und die alten Rekordstände scheinen nur noch einen Katzensprung entfernt zu sein.

Da jetzt die Zinswende ausgerufen wurde, werden sich Privatanleger ebenfalls zuversichtlich in den Aktienmarkt trauen. Dieser erste Einkauf sollte mit Gegenwind an den Börsen einhergehen. Die Profis haben ihre Gewinne in den letzten Wochen „verdient“ und werden diese realisieren wollen, ganz im Sinne „buy the rumour – sell the fact“. Im Idealfall stockt der DAX-Anstieg im Bereich bei 18.600 Punkten. Die nächste Richtung ist daher zunächst abwärts, da die Korrektur der Rallye zu diesem Zeitpunkt hohe Wahrscheinlichkeit hat.

Auf dem Weg nach Süden trifft der Index bei 18.290 Punkten auf Unterstützung und bei 18.450 Punkten auf Widerstand. Nachgebende Kurse haben ein Kursziel bei 18.040 Punkten (rote Linie). Von dort aus ist mit einem neuen Anlauf auf das letzte Allzeithoch zu rechnen, da sich dann der Kaufdruck der erfolgreichen V-Formation zeigen sollte.

DAX Trading Signal

Short Signal ID 3793

Der Markt hat sich auf die Zinswende eingeschossen. Wie im Rausch sind alle Sorgen weggewischt, weder Risiken bei der globalen Konjunktur noch Enttäuschungspotenzial bei den Unternehmenszahlen (am Mittwoch Abend Nvidia) schrecken die Anleger vor einer Investition ab. Die Marktteilnehmer haben sich die Zinswende gewünscht, bis die FED nachgegeben hat, muss man sagen.

Nun werden sich die Anleger mit der Zeit nach der Zinswende auseinandersetzen müssen. Diese ist in den USA noch nicht real, aber eben schon angekündigt und von den Anlegern eingepreist. Sofort springen auch Bitcoin (Kryptomarkt) als auch Gold an, da diese Anlageklasse von sinkenden Zinsen profitiert. Anleger, die zuvor Zinsen erhielten, bekommen nun weniger und halten daher Ausschau nach anderen Investitionsmöglichkeiten, die mehr Rendite abwerfen.

Ob allein sinkende Zinsen die Anleger glücklich machen werden, muss sich zeigen. Es ist wie eine Droge, bei der sich die Marktteilnehmer immer mehr billiges Geld wünschen. Normale Zeiten halten sie nicht mehr aus. Umso mehr kommt es nun auf die Korrektur dieser DAX-Rallye an, die dann eine wichtige Richtungsfindung bei 18.040 Punkten erfahren wird.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.:  Behalten Sie den DAX im Blick: 4 Zeitebenen, vier Trends (erfahren Sie mehr)

 

Share This