Gestern wurden schwache Konjunkturdaten aus China gemeldet. Anders als in den vergangenen Monaten haben sich die Marktteilnehmer wenig beeindruckt von diesen Zahlen gezeigt. Nach einer kurzen Schreckensphase stabilisierten sich die Börsenkurse. Die Optimisten können sich im aktuellen Umfeld durchsetzen, weil der Aktienmarkt überverkauft ist, daher die Preise als Schnäppchen erscheinen. Die Hoffnung auf Kursgewinne treibt die Käufer an. Auch Stagflationstendenzen in der EU ändern daran nichts.
Dass die chinesische Konjunktur auf die Bremse treten würde, ist keine Überraschung, da durch die Null-Covid-Strategie die Wirtschaft zum Erlahmen kommt. Auch wenig überraschend war die Meldung der EU-Kommission, die nun schwarz auf weiß bestätigt hat, dass die europäische Wirtschaft langsamer wächst, während die Inflation hoch bleiben sollte. Da ist nun die Stagflation (mehr erfahren), über die viel geredet wurde. Schwache konjunkturelle Entwicklung kommt mit hohen Teuerungsraten zusammen. Was augenscheinlich schlecht für die Aktienanleger sein sollte, wurde jedoch mit steigenden Kursen quittiert.
DAX, Tageschart, Stand 13.964 Punkte
Man sagt, die Bewegungen an den Aktienmärkten seien mehr Psychologie als fundamental begründet. Das stimmt auch, denn in der Regel ist der Wunsch der Anleger der Treiber für Handlungen. Sie wünschen sich ein Umfeld, so wie sie es gerne haben würden. Deshalb dominiert häufig die Hoffnung, die zu steigenden Kursen führt und gelegentlich die Angst, die zu Kursverlusten führt.
In dieser Woche liegt der Vorteil bei den Optimisten. Nach wochenlangen Kursrückgängen, vielen Diskussionen um Leitzinsen und Inflationsbekämpfung und nach einem Crash am Kryptomarkt sind die Verkäufer ausgelaugt. Somit entsteht jetzt Raum für Aktienkäufer, auch wenn der Wertpapierkauf unter diesen Rahmenbedingungen unsinnig erscheinen mag. Erst zögerlich und dann immer deutlicher schieben sich die Aktienkurse nach oben und lassen das Börsenumfeld besser erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. In der Analyse „DAX-Ausblick: Erholungsrallye hat ein Kursziel“ wurde auf das Potenzial solch einer Gegenbewegung eingegangen.
Die Bedingung für steigende Notierungen liegt weiterhin an der Kursmarke bei 13.950 Punkten. Diese muss verteidigt werden, um den Optimisten die Laune nicht zu verderben. Kann sich der DAX, die Vorbörse deutet es schon an, über 14.000 Punkten festkrallen, dann locken die nächsten Ziele bei 14.310 Punkten und später auch 14.830 Punkten. Ein Tageschlusskurs unterhalb von 13.950 Punkten würde diese mögliche Erholungsrallye im Keim ersticken, sodass Anleger auf die blaue Trendlinie in der Bildmitte achten sollten.
Gefühlt lässt sich jetzt schlussfolgern, es kann kommen was will, die Börsenkurse werden ansteigen wollen, da die Optimisten kurzzeitig in Chancen denken und dabei die Risiken außer Acht lassen. Kursrückgänge erscheinen vermehrt als Chance zum Einstieg, was wiederum die Kurse stabilisiert. Diese Situation animiert dann Anleger an der Seitenlinie auch Wertpapiere zu kaufen, was steigende Notierungen mit sich bringt und den DAX ansteigen lässt.
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Ihr
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