Anleger haben es derzeit schwer an den Börsen. Die hohen Zinsen drücken auf das Gemüt. Erst gestern Abend reagierte der DAX nervös, als der US-Notenbankchef Powell über die aktuelle wirtschaftliche Lage und die weitere Geldpolitik sprach. Entgegen den nicht enden wollenden Hoffnungen der Investoren müssen die Zinsen weiter hoch bleiben. Anleger entschieden sich daraufhin für den Verkauf ihrer Aktien. Das Kursziel des DAX ist nun nah.
So langsam kann auch der optimistischste Aktienanleger den Abwärtstrend an den Börsen nicht schönreden. Die 16.000-Punkte-Marke ist aufgegeben, die 200-Tage-Linie unterschritten worden und nun ist der Index auch noch unter die 15.000-Punkte-Linie gerutscht. Es geht abwärts an den Börsen. Schon Anfang September hatte sich die Lage verdunkelt, wie in dem Artikel „DAX-Ausblick: Alternativen zu Aktien“ vorgestellt wurde.
Viel zu lange haben die Aktienunternehmen und die Wertpapiere von außergewöhnlich niedrigen Zinsen profitiert, was Unternehmen zu sinnfreien Investitionen und Verbraucher zu Konsum auf Pump verleitet hat. Ohne das billige Geld wird es kompliziert am Aktienmarkt.
DAX, Tageschart, Stand 14.878 Punkte
Powell machte klar, dass die Unsicherheit groß ist und dass man anstatt eines klaren Planes eher datengetrieben von Monat zu Monat entscheiden werde. Sowas hilft den gebeutelten Anlegern wenig, denn diese wünschen sich schon seit Monaten einen Zinsgipfel und ganz verwegene sogar baldige Zinssenkungen. Dabei sind die Vorzeichen eher trüb. Wenn es schlimm kommt, dann gibt es dieses Jahr noch eine Zinserhöhung in den USA. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, doch sie besteht.
In solch einem Umfeld ist es wichtig die Orientierung zu behalten. Der Aktienmarkt hat viel zu lange und viel zu stark von einer Zeit der Niedrigzinsen, der Minizinsen, sogar von Minuszinsen profitiert. Das war alles nicht normal, aber für einen Moment konnten die Zentral-Bänker diesseits und jenseits des Atlantiks über Wasser gehen. Zumindest haben sie es vorgelebt und die Anleger gierig Aktien gekauft. Diese Zeit ist vorüber und da bringt es auch nichts, so wie Tesla-Chef Musk, sich über hohe Zinsen zu beklagen, welche die Kunden vom Autokauf abhalten würden. So eine Denkweise ist falsch, denn die Niedrigzinsen waren nicht normal.
Der DAX fällt zur heutigen Eröffnung unter die 15.000-Punkte-Marke zurück, wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Die Jahresendrallye“ vorgestellt wurde. Der DAX ist auf dem Weg zu seinem Kursziel bei 14.826 Punkten. Die geopolitische Lage spricht ebenfalls nicht für neuen Optimismus an den Märkten, weshalb die Kaufzurückhaltung andauern sollte. In den nächsten Jahren sollte Bitcoin und Gold gut laufen, während der Aktienmarkt weiter nachgeben sollte. Der mittelfristige Ausblick lässt auf deutlich niedrige Kursziele schließen, wie bereits in der Analyse „DAX: Abverkauf noch am Anfang“ prognostiziert wurde.
Anleger sind gut beraten, die Risiken des aktuellen Marktumfelds zu akzeptieren. Weder wird die Inflation verschwinden, noch wird die Rezession ausbleiben. Die Zinsen müssen weiterhin hoch bleiben, um die Inflation zu bekämpfen und werden steigenden Kursen im Weg stehen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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