An der Börse hat nicht jeder Anleger den Ernst der Lage erkannt. Nach einer langen Rallyephase ist das den Aktionären zwar nicht zu verdenken, doch wer an der Börse Erfolg haben möchte, der muss auch das Timing beherrschen. Gerade türmen sich die Schwierigkeiten am Aktienmarkt und dennoch markierte der DAX noch diese Woche ein neues Allzeithoch. Doch diese Irrationalität wird mit einem lauten Knall nun aufgelöst. Ab jetzt heißt es Anschnallen.
Am gestrigen Handelstag wurden die Anleger an der Nase herumgeführt. Getrieben von der übermächtigen Elektronik (zu viele Handelscomputer, die den Trend verstärken) ging es mit dem DAX weit nach oben. Die Hoffnung auf eine Aufrüstung der EU ließ die Anleger in Ektase geraten. Logischerweise muss das Ganze auch bezahlt werden und da sieht es eher trostlos aus.
Wie die EU-Kommissionschefin von der Leyen heute bekanntgab, sollen 800 Milliarden Euro in die Hand genommen haben. Was zunächst freudig und mutig klingt ist bei Näherem hinsehen kompliziert. Der Großteil der EU-Nationen kämpft nämlich mit überbordenden Schulden. Die Kassen sind leer. Da fällt der EU-Chefin auch nichts weiter ein als die Schuldenlimits zu erhöhen. Es rächt sich, dass kein finanzielles Polster (in guten Zeiten) aufgebaut wurde. Eine Schuldenkrise (mehr erfahren) wird kommen.
DAX, Tageschart, Stand 22.438 Punkte
Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Ein Ausverkauf liegt in der Luft“ vorgestellt wurde, kommt der heftige Kursrückgang nicht überraschend. Eine viel zu lange Zeit wurden die Kurse nur in die eine Richtung gedrängt. Es ging gefühlt immer nach oben. Jetzt erst, reichlich spät muss man sagen, realisieren die Marktteilnehmer, dass die Aktienkurse ein völlig irrationales Niveau erreicht haben.
Der Blick auf den Kursverlauf der Tesla-Aktie zeigt, wie irrational der Markt geworden ist. Noch im letzten Herbst wurden freudig 450 USD pro Aktie bezahlt. Allen Warnungen zum trotz. Es war kaum zu glauben. Jetzt stockt der Nasdaq und die Anleger realisieren ihren Fehler. Für 264 USD finden sich derzeit keine Wertpapierkäufer für die Tesla-Aktie. Der US-Aktienmarkt hat vor dem DAX abgedreht, der nun artig folgt.
Bekanntermaßen wird an der Börse nicht zum Ausstieg geklingelt, doch die Warnhinweise sind nicht zu übersehen. Heute sind US-Handelszölle gegen Mexiko, Kanada und China in Kraft getreten. Die betroffenen Länder reagieren mit Gegenzöllen. In ihrem Größenwahn glauben die Nordamerikaner die anderen Länder könnten nicht ohne sie und wollen ihre „Partner“ zu Deals zwingen. Das wird schiefgehen.
Der DAX ist nach dem gestrigen Kursanstieg heute wieder in der Spur. Die Verkäufer haben jetzt, und auch in den kommenden Wochen, das Sagen am Aktienmarkt. Zu viel heiße Luft muss abgebaut werden und das wird nicht in wenigen Tagen gehen. Wie sich am heutigen Kursverlauf zeigt, sind echte Käufer fern. Niemand beeilt sich Wertpapiere zu kaufen, obwohl der DAX deutlich nachgibt.
Die Kursziele auf der Unterseite sind bekannt. Schnell sollten 21.800 Punkte erreicht werden. Da das Tempo des Ausverkaufs hoch ist, wird der DAX an dieser Stelle nicht aufgefangen werden. Das zweite Kursziel lautet daher 21.040 Punkte.
Der gestrige unnatürliche Kursanstieg und der heutige Kurseinbruch markieren einen lauten Knall am Aktienmarkt. Anleger können ihn ignorieren oder die Trendumkehr akzeptieren. Während bei steigenden Notierungen Kursgewinne leicht einzufahren sind, wird sich jetzt die Spreu vom Weizen trennen und die Anleger müssen sich beweisen, wie gut ihre Performance (mehr erfahren) in einem schwierigen Börsenumfeld ist. Wir begleiten diese Abwärtsbewegung mit Trading-Signalen (mehr erfahren).
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Erhalten Sie DAX Trading-Signale (mehr erfahren)