Der Aktienmarkt strotzt weiter vor Stärke. Der DAX notiert in der Nähe der 17.000-Punkte-Marke und damit knapp unter seinem letzten Allzeithoch. Dieser Übermut der Anleger ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn nicht alles, was glänzt, ist bekanntlich Gold. So fehlt es dem aktuellen Anstieg an der Marktbreite. Gleichzeitig trüben sich die konjunkturellen Daten stark ein. Die Rallye befindet sich auf den letzten Metern, danach droht die Ernüchterung.
Die Euphorie am Aktienmarkt ist kaum zu glauben. In den USA noch gieriger als hierzulande wollen die Anleger an das Gute an der Börse glauben. Sie hoffen bekanntlich auf sinkende Zinsen und damit auf eine neue Runde von Kursgewinnen. So leicht werden sich Aktiengewinne nicht verdienen lassen, denn entgegen den Hoffnungen der Marktteilnehmer haben es die Zentralbanken nicht eilig, die Leitzinsen zu senken. Zudem sollte der Inflationsdruck in den kommenden Monaten wieder zunehmen, was Zinssenkungen unwahrscheinlich macht.
DAX, Tageschart, Stand 16.961 Punkte
Es scheint so zu sein, als ob die Anleger beim DAX noch ein finales Allzeithoch sehen wollen. Was auch immer für Daten gemeldet werden, die Käufer setzen sich zunächst durch und treiben den Index noch ein Stück weiter nach Norden. Womöglich haben diese den Knall noch nicht gehört, dass sich die wirtschaftliche Tätigkeit eintrübt.
Die Konjunktur fährt gerade an die Wand und die Anleger reden weiter von Chancen am Aktienmarkt. Wie diese optimistische Haltung mit sinkenden Gewinnen der Unternehmen in Einklang zu bringen ist, werden wohl nur die heutigen Wertpapierkäufer wissen. In der realen Welt sollte eine Vollbremsung bei der Konjunktur zu Gewinn-Einbrüchen in den Bilanzen führen, aber so weit ist es noch nicht.
Die USA steuern klar auf eine Rezession zu. Dies ist hinlänglich bekannt, für alle, die die Augen dafür offenhalten. Alle anderen kaufen Aktien, wie die Rekordstände an den US-Börsen zeigen. In Deutschland ist die Rezession bereits da und trotzdem will auch der DAX bisher nicht nachgeben. Dabei sprechen die Daten eine klare Sprache.
Der GfK-Konsumklimaindex sank im Februar auf -29,7 Punkte. Das ist ein beunruhigend schwacher Wert. Ohne Konsum keine Aufträge für die Unternehmen und folglich weniger Gewinne. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Januar auf 85,2 Zähler von 86,3 Punkten im Vormonat. Die Aussichten sind trüb. Am Dienstag werden BIP-Daten für Deutschland und die Eurozone für das vierte Quartal 2023 gemeldet. Diese dürften ebenfalls schwach ausfallen. Die Konjunktur sendet klare Signale an die Anleger.
Der DAX dürfte die Woche mit einem leichten Kursrückgang beginnen. Die Anleger müssen erneut einen Rückschlag bei der Bayer-Aktie verdauen, da schon wieder eine Milliardenstrafe droht. Im Allgemeinen steht die Handelswoche im Fokus der Berichtssaison. Viele Unternehmen werden Zahlen melden, die im ersten Moment gut klingen mögen, doch der Ausblick sollte enttäuschen.
Nach einem ersten Kursrückgang sollte es dem DAX mit einer Kraftaktion ein neues Allzeithoch gelingen, welches jedoch sofort verkauft werden sollte. So gelingt eine maximale Verwirrung unter den Anlegern, die nach dem neuen Rekordhoch auf eine Fortsetzung der Rallye hoffen und Aktien kaufen wollen. Sie werden von sinkenden Kursen überrascht werden. Ein möglicher Kursverlauf des DAX ist im obigen Chartbild eingezeichnet. Sinkt der DAX unter 16.630 Punkte, dann würde der Index die letzten Meter auf ein Allzeithoch wohl nicht mehr schaffen und Anleger müssten mit direkt weiter nachgebenden Notierungen rechnen.
Der Aktienmarkt ist müde. Nur noch mit Mühe, und mit wenigen Aktien, halten sich die Indizes oben. Doch der Schein trügt. Die Konjunktur steht vor einer klaren Abkühlung. Die Signale sind deutlich, aber ob die Anleger den Knall gehört haben, ist zu bezweifeln.
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