Drei Tage ist es nun her, nachdem die US-Notenbank FED ihre Zinswende verkündet hat. Dieser Schritt war ein großer Fehler, welcher nun immer mehr Marktteilnehmern bewusst wird. Nach einer euphorischen Reaktion am Donnerstag geht es mit dem DAX steil bergab. Die neue Handelswoche steht somit unter keinem guten Stern, wie die aktuelle Analyse zeigt. Anleger werden sich mit den Folgen dieser fatalen Geldpolitik auseinandersetzen müssen, bei der Aktien die Verlierer sein werden.
Anleger haben sich die Zinswende herbeigeredet und irgendwann hat die FED diesem Wunsch nachgegeben. Dabei hat die FED nicht die Anleger im Sinn, sondern die Wahlen zum neuen US-Präsidenten im Fokus. Man kann getrost die Leitzinssenkung um 0,50 Prozentpunkte als Wahlgeschenk für die aktuelle Regierung bezeichnen. Kurz vor den Wahlen sollen die finanziellen Einschränkungen der US-Bürger gelockert werden, die dann wohlwollender auf die aktuelle Regierung blicken soll.
Ob dieser Wunsch aufgeht, ist zu bezweifeln. Besonders der Hype um die neue Präsidentschaftskandidatin Kamal Harris ist kaum begreiflich. Sie gilt in den Medien als neuer Wind; als neue Politik, um die USA in eine bessere Zukunft zu führen. Ausgeblendet wird jedoch, dass sie seit Jahren Vizepräsidentin der USA ist und alle Zeit der Welt hatte, ihre jetzt dargestellte Politik zu verwirklichen. Solch außergewöhnliche Irratonalität gibt es vermutlich nur in den USA.
DAX, Tageschart, Stand 18.720 Punkte
In der letzten Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Zinssenkung und Enttäuschung“ wurde auf das riskante Manöver einer großen Leitzinssenkung hingewiesen. Genau dies ist passiert. Die FED hat einen großen Fehler begannen, als sie sich zu einer großen Leitzinssenkung entschieden hat. Nun ist offensichtlich, dass die USA in eine Rezession abgleitet, wie schon oft in diesem Blog beschrieben wurde. Die FED hat eine Verzweiflungstat begangen, um das Schlimmste abzuwenden, was ihr jedoch nicht gelingen wird.
Die Aktienmärkte haben, nach dem euphorischen Donnerstag (der DAX erklomm ein neues Allzeithoch) sofort den Rückwärtsgang eingelegt. In einer Rezessionsphase gibt es für Aktien nichts zu verdienen. Erst schmelzen die Gewinne dahin, dann wird auch die Dividende gekappt. Von Kursgewinnen ist kaum zu reden. Nach einer langen Zeit von billigem Geld und steigenden Aktienkursen geht es nun in die andere Richtung. Anleger müssen sich nun in schwierigem Börsenumfeld beweisen. Wir begleiten diese Phase mit Trading-Signalen (mehr erfahren).
In der neuen Woche wird es, ganz der Jahreszeit entsprechend, stürmisch um den DAX werden. Der Index trifft bereits bei 18.790 Punkten auf Widerstand. Da viele Trendpfeile (hier) nach Süden zeigen, werden sich die Käufer zurückhalten, sodass steigende Kurse Mühe haben werden. Die Marktteilnehmer, die den Offenbarungseid der FED erkannt haben, werden ihre Wertpapiere verkaufen wollen. Der Verkaufsdruck wird den DAX zu 18.500 Punkten zurückgehen lassen.
Die Unterstützungslinie bei 18.500 Punkten wird dem Verkaufsdruck jedoch nicht lange standhalten können. Zu sehr gehen Aktienmarkt und Realwirtschaft auseinander (am Montag findet ein Krisengipfel zur Krise in der deutschen Automobilbranche statt). Der DAX wird diese Diskrepanz durch sinkende Notierungen korrigieren. Unter 18.500 Punkten werden Rallyehoffnungen vollkommen versiegen. Markteilnehmer werden nach Süden blicken und das nächste Kursziel bei 18.040 Punkten beachten.
Das neue Rekordhoch bei 19.044 Punkten hat sich als nicht nachhaltig gezeigt. Es ist nicht fundamental begründet, sondern allein der ersten Reaktion der Marktteilnehmer geschuldet, die folgende fatale Schlussfolgerung zogen: Niedrige Zinsen sind gut, noch niedrige Zinsen sind besser. Ein niedriges Zinsniveau ist jedoch nur wirtschaftlich befeuernd, wenn eine Rezession ausbleibt. In einer Rezessionsphase sind die Verluste der Unternehmen größer als der Vorteil günstiger Finanzierungsbedingungen. Konsumenten werden in einer Rezessionsphase ihr Geld (mehr erfahren) zusammenhalten. Die allgemeine Nachfrage der Bürger wird sinken, was sich auf Umsatz und Gewinn der Unternehmen auswirken wird. Das wiederum wird den Aktienkurs drücken.
Der große Zinsschritt der US-Notenbank FED hat alle Zweifel ausgeräumt. Die USA steuern auf eine Rezession zu. Sie versucht zu retten, was nicht zu retten ist. Damit schwinden alle Hoffnungen an den Börsen auf eine Fortsetzung der Rallye. Wie ebenfalls in der letzten DAX-Analyse (hier) beschrieben wurde, werden die Gewinner dieser Zinswende Kryptowerte wie Bitcoin und der Goldpreis sein.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Nutzen Sie den Vorteil der automatischen DAX-Analyse (hier erfahren).