Signale

An der Börse galt lange Zeit die Devise des ständigen Wertpapierkaufs. Ob Aktien oder ETFs, die Wertpapiere mussten nur erworben und gehalten werden. Scheinbar spielend leicht konnten Börsengewinne eingefahren werden. Jeder wollte bei diesem Spiel mitmachen. Die Nachfrage nach Aktien nahm zu. Ein wenig KI-Rallye hier, etwas Zinshoffnung dort und der DAX notierte an seinem Allzeithoch. Diese Zeit ist vorüber, wie die letzte Handelswoche eindrucksvoll gezeigt hat. Nun streiken die Käufer.

An der Börse hat unter den Marktteilnehmern ein Umdenken stattgefunden. Während noch vor einigen Monaten schwache Konjunkturzahlen als Grund für baldige US-Leizinssenkungen interpretiert wurden, und freudige Anleger sofort Aktien kauften, ist dies nun anders. Schwache Wirtschaftszahlen schrecken die Käufer ab. Eine schwache Wirtschaft führt verständlicherweise zu schwachen Unternehmensgewinnen und da leiden Aktienkurse und Dividende. Das ist zwar nicht neu, aber es gab eine Börsenphase, in der die Marktteilnehmer nichts von Risiken hören wollten. Jetzt erkennen die Anleger den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsflaute und Kursverlusten und halten sich daher mit dem Wertpapierkauf zurück. Warum jetzt schon Aktien kaufen, wenn es diese in ein paar Monaten deutlich günstiger geben wird.

Für viele Anleger ist der Umschwung der Börsenstimmung besonders schwer zu verkraften. Noch vor kurzer Zeit war die Börsenwelt glänzend. Die Indizes, und besonders der Nasdaq, stiegen ständig, die Technologie Aktien ebenfalls und in den Medien wurden laufend die wertvollsten Unternehmen nach Börsenwert verkündet. Analysten wurden nicht müde, Kaufempfehlungen auszusprechen. In diese Euphorie hinein gehen jetzt die Börsenlichter aus. Wie ein Schalter, der in einer Sekunde umgelegt wird. Jetzt rennen viele Marktteilnehmer zum Ausgang und Aktien werden verkauft.

DAX, Tageschart, Stand 17.661 Punkte

DAX Tageschart

An dieser Stelle muss auf eine Grundregel hingewiesen werden. An der Börse will niemand, dass Sie Gewinne machen, sondern man will Ihr Geld. Die lauten Rufe der Börse kommen immer an Höhepunkten, nie, wenn die Kurse günstig sind. Wenn also in den letzten Monaten immer wieder der Hype angefacht wurde und laufend Rekordstände bei Indizes thematisiert wurden, dann nur, um die Leute bei der Stange zu halten bzw. neue Käufer zu akquirieren, damit diese die teuren Aktien kaufen. Ohne Käufer steigen die Kurse nicht. Sind die Verkäufer in der Überzahl, dann fallen die Kurse.

Selbstverständlich muss niemand ständig investiert sein. Jeder Anleger hat zu jeder Zeit die Möglichkeit, an die Seitenlinie zu wechseln. Doch die Angst, etwas zu verpassen, ist in der Regel stärker, sodass man nicht abwartet, sondern doch investiert. Ähnliches gilt für Gewinnmitnahmen: auch hier dominiert die Sorge, etwas zu verpassen. Man will nicht zusehen müssen, wie die ehemalig besessene Aktie davonrennt, nachdem diese verkauft wurde, also bleibt man weiter investiert. So ist der Anleger und so ist die Börse (mehr erfahren).

Der DAX kommt in der letzten Woche unter die Räder, weil nun für alle Beteiligten eine konjunkturelle Abkühlung offensichtlich ist. Alles Schönreden hilft nicht mehr. Die USA stehen vor einer Rezession, in Europa und im Besonderen Deutschland läuft die Konjunktur schwach und China kämpft mit eigenen Problemen. Da ist kein Raum für Aktiengewinne, ganz im Gegenteil. Die hohen Bewertungen bei Aktien müssen abgebaut werden. Wer in den letzten Monaten investiert hat, der hat teuer gekauft.

Mit dem Kurseinbruch (hier die Analyse) am Donnerstag und am Freitag , sind nun die Würfel am Aktienmarkt gefallen. Der DAX-Wochenverlust von 4 % ist richtungsweisend. Von nun an streiken die Käufer. Die Risiken des Aktienkaufs sind zu groß. Es wird gelegentlich Schnäppchenjäger geben oder Privatanleger, die nachkaufen und verbilligen wollen, aber große Marktteilnehmer werden sich zurückhalten. Besonders die USA stehen vor einer Rezession und das mit den höchsten Schulden in ihrer Geschichte.

DAX Trading Signal 3781

Short Signal ID 3781

In der neuen Handelswoche hat der DAX die Gelegenheit für eine kurze Gegenbewegung, um die bisherigen Verluste etwas einzudämmen. Diese Chance besteht, solange der Index oberhalb von 17.640 Punkten verbleibt. In diesem Fall sollte eine Anstiegsbewegung den Index bis 17.800 Punkte klettern lassen. Ist die Zuversicht stark und kann sich der Index oberhalb von 17.800 Punkten halten, dann ist Luft bis 17.990 Punkte, ohne dass sich an dem übergeordneten Abwärtstrend etwas verändert. Ab 17.800 Punkten (alternativ 17.990 Punkte) geht es erneut abwärts. Diesmal lautet das Ziel 17.500 Punkte. Sinkt der Index schon zu Wochenbeginn direkt unter 17.640 Punkte, dann entfällt die skizzierte Aufwärtsbewegung. Das gesamte Kursziel dieser Verkaufswelle ist weiterhin 17.000 Punkte.

Es gab Hinweise für einen Abverkauf an den Börsen, aber nur wenige haben sich davon in ihrer Meinung beeinflussen lassen. Die inverse Zinsstrukturkurve in den USA zum Beispiel ist ein nahezu 100-prozentiger Indikator für eine bevorstehende Rezession. Die mangelnde Marktbreite im Nasdaq wurde immer wieder thematisiert. Sie deutet auf das Endstadium eines Trends hin. Am deutschen Aktienmarkt sind Aktien aus der zweiten Reihe schon länger ein Schatten vergangenen Tage. Die deutsche Konjunktur ist schwach (gemäß aktuelles BIP). Und nun flammt auch wieder die Inflation auf.

Unter den genannten Umständen ist es klug, einen Teil seiner Börsengewinne mitzunehmen und Kapital vorzuhalten, um diese bei niedrigeren Kursen wieder zu investieren. In der kommenden Zeit werden sich die Käufer zurückhalten. Der Käuferstreik wird den Markt den Verkäufern überlassen und diese wissen, wie sie von sinkenden Kursen profitieren können (erhalten Sie Trading-Signale). Die Talfahrt an den Börsen ist noch am Anfang.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.:  DAX mit KI analysieren (mehr erfahren).

 

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