Signale

Am Aktienmarkt weicht die Euphorie der Angst. Der DAX verliert in wenigen Tagen viele Hundert Punkte und überrascht damit auch die härtesten Optimisten. Die neue Corona-Virusvariante hat den Anlegern die Börsenparty beendet, so die mediale Begleitmusik. Der Schreck über den Kurseinbruch, den man getrost auch als Crash bezeichnen kann, sitzt jetzt in den Knochen der Anleger. Denn nun werden sie sich mit tieferen Kurszielen auseinandersetzen müssen, als ihnen lieb ist.

Die Börse handelt Hoffnungen (Jahresendrallye, Kursgewinne) und Sorgen (Inflation, Konjunktur, Corona und Kursverluste). Dabei geht es immer um Kursgewinne und nie um die Nachrichten. Diese sind Beiwerk. Am Beispiel von Corona lässt sich das gut verfolgen. Die Coronalage war schon im gesamten November schlimm und wurde jetzt durch eine weitere Variante verschlimmert. Dennoch ließen es sich die Anleger nicht nehmen, den DAX zunächst auf ein neues Allzeithoch zu treiben.

DAX, Tageschart, Stand 15.257 Punkte

Häufig wollen Marktteilnehmer die Warnungen des Marktes nicht hören. Dieser erste Rutsch war ein klarer Hinweis, wie schnell die Verkaufswilligen handeln, während Unerfahrene noch überlegen. Wenn Kurse abstürzen, dann spricht niemand mehr von der alternativlosen Anlage in Aktien. Niemand zeigt mehr auf die Zentralbanken, die ihnen (angeblich) helfen werden. Für manche ist der Kurseinbruch der letzten Tage noch zu gering, um über einen Crash zu sprechen, doch der Anfang ist gemacht.

Spannend werden die nächsten Tage, weil die gierigen und optimistischen Anleger jetzt schon von Chancen reden. Sie malen sich aus, wie der DAX zum Ausbruch der ersten Coronawelle eingebrochen ist. Damals (März 2020) fiel der Index bis auf 8.255 Punkte, um dann bis 16.200 Punkte anzusteigen. Zurückblickend waren das Kaufkurse und auf genau diese hoffen einige mutige Marktteilnehmer erneut. Solch eine Erwartungshaltung ist nahezu ideal für eine Fortsetzung des Crashs. Anleger werden ständig Aktien kaufen wollen, obwohl der Verkaufsdruck nicht nachlässt.

In der Analyse des großen Bildes an der Börse wurde in dem Artikel „DAX: Wenn die Party am schönsten ist“ auf diese fatale Situation für die Marktteilnehmer genau eingegangen. Es hieß:

Anleger sollten auf die Begrenzungslinie bei ca. 16.300 Punkten achten. Es sollte nicht überraschen, wenn der DAX an dieser Stelle den Rückwärtsgang einlegt. Was zunächst als kleine Korrektur beginnt, sollte dann in eine größere Abwärtsbewegung münden. Das Fatale wird sein, und das war in früheren Euphorie-Phasen auch schon so, die Anleger werden in die fallenden Kurse hinein Aktien kaufen. Sie werden Chancen sehen, wo keine sind. Sie werden auf eine baldige Wideraufnahme der Rallye hoffen, die sich nicht einstellen wird.

In der neuen Woche wird sich zeigen müssen, wie sehr sich die Anleger von der Coronadiskussion verschrecken lassen. Jede noch so kleine positive Nachricht wird als Kaufchance interpretiert werden. Dabei geht es weniger um die Nachricht an sich, sondern um die Kräfteverhältnisse. Hier sollten die Verkäufer weiterhin das Zepter in der Hand behalten, denn ungeachtet aller Nachrichten sind Aktien überbewertet und damit zu teuer. Solange der DAX unterhalb von 15.280 Punkten verbleibt, lautet das nächste Kursziel klar 14.850 Punkte. An dieser Stelle begann der unnatürliche und finale Anstieg Anfang Oktober 2021, der so viel Verwirrung stiftete. Diese letzte Rallye diente nur dem Zweck, wirklich jeden zum Aktienkauf zu animieren (Distributionsphase).

Short Signal ID 3120

Bei 14.850 Punkten ist mit einer Gegenbewegung zu rechnen, die den Index bis in den Bereich bei 15.300 Punkten anheben kann. Diese prognostizierte Korrekturbewegung kann jedoch nur stattfinden, wenn Käufer auftauchen und sich keine Lockdowns oder andere Katastrophen zeigen. Sobald die Gegenbewegung abgeschlossen ist, werden sich wieder die Verkäufer durchsetzen und den Index bis an die Unterstützungslinie bei 14.420 Punkte sinken lassen. Im Panikfall, wenn der DAX direkt unter 14.850 Punkte sinkt, dann fällt eine Gegenbewegung aus. Im großen Bild verfolgt die Abwärtsbewegung des DAX die Kursziele bei 13.780 Punkten und 11.560 Punkten.

Anleger sollten den begonnenen Crash nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Fallgeschwindigkeit ist hoch. Während die Zentralbanken in den vergangenen Krisen noch Puffer hatten, um stützend einzugreifen, ist es diesmal anders. Die Zentralbanken fahren schon mit durchgedrücktem Gaspedal, da kann nichts mehr nachgelegt werden. Zudem drückt überall in der Welt die Inflation, sodass neue Rettungsbemühungen nicht einfach durchgewunken werden können. Für die Börsenanleger gilt, je früher die Reißleine gezogen wird, umso besser.

Wir verfolgen die DAX-Entwicklung und melden uns zeitnah mit aktuellen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. DAX-Indikatoren drehen rechtzeitig! (mehr erfahren)

 

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