Der Aktienmarkt crasht. Völlig unerwartet sind die Anleger in eine Notsituation geraten, aus der sie keinen Ausweg finden. Sicher, die Risiken ließen sich erahnen, nur gehandelt haben die Anleger bis zum Crash nicht. Der DAX hat nun 2000 Punkte in einer Woche verloren. Das ist keine Korrektur mehr, das ist ein Ausverkauf. Wer jetzt annimmt, es könne bald wieder zur Normalität übergegangen werden, der täuscht sich.
Die wirtschaftlichen Schäden, die durch den Ausbruch des Coronavirus entstehen, sind bisher nicht ansatzweise zu beziffern. Die Angst der Investoren ist daher verständlich, dass eine Vollbremsung der Konjunktur womöglich nicht zu verhindern sei. In der Bundesregierung ist man schon gewappnet und denkt bereits über ein Konjunkturpaket nach. Alle Verantwortung für die begonnene Abwärtsbewegung liegt nun beim Coronavirus und den Produktionsausfällen sowie dem Nachfrageschwund in China. Dabei wäre die Konjunktur ohne dieses Ereignis ebenfalls in einen Schrumpfungsmodus übergangen. So wird der Abschwung nur beschleunigt.
DAX, Tageschart, Stand 11.890 Punkte
Im obigen Chartbild ist der beängstigende Absturz des deutschen Leitindex zu verfolgen. Wie ein Strich geht es abwärts. Es kam zuvor zu einer Übertreibungsphase in der unter sinnlosen Argumenten die Aktienkurse zum Anstieg gedrängt wurden. Immer mehr Anleger wurden in den Aktienmarkt gedrückt. Man kennt ja die Argumente. Aktien wären das neue Sparen, die Dividende der neue Zins. Manch ein Käufer ließ sich anlässlich der Rekordstände nicht lange bitten.
Der DAX hat diesen Freitag den Handel bei 11.890 Punkten geschlossen. Noch in der Vorwoche, ebenfalls am Freitag, lag der Schlusskurs bei 13.579 Punkten. Manch ein Marktteilnehmer blickt nun sprachlos auf die Kurstafel und fragt sich, wie es weitergehen wird. Wird der Abverkauf fortgeführt werden oder kann sich der Aktienmarkt beruhigen?
Im aktuellen Marktumfeld ist die Unsicherheit enorm hoch. Die Anleger reagieren panisch, was nicht verwunderlich ist. Dies bedeutete jedoch auch, dass jede Prognose ständig mit Fragezeichen behaftet ist, da jede neue Meldung bezüglich des Coronavirus sofort zu Reaktionen in 100 Punkte Schritten führen wird, sowohl nach oben als auch nach unten.
In der neuen Woche ist der Preisbereich bei 11.900 – 12.100 Punkten (gelber Kreis) entscheidend als Taktgeber. Der Handelstag vom Freitag kann als Sell-Off gewertet werden. Alle, die jetzt final verkaufen wollten, haben das getan und für einen vorübergehenden Moment könnte der massive Verkaufsdruck abnehmen. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass keine neuen negativen Nachrichten zu Corona und Wirtschaft verkündet werden. Gelingt dem DAX ein Sprung über die fallende blaue Trendlinie in der Bildmitte (ca. 12.050 Punkte) dann kann etwas Vertrauen in den Markt zurückkommen. Eine Aufwärtskorrektur könnte sich entwickeln und den Preisbereich bei 12.600 Punkten ansteuern. Diese Reaktion wäre technisch zu bewerten, weil der Markt extrem überverkauft ist. Es würde sich nicht um eine neue aufwärtsgerichtete Aufwärtsbewegung handeln.
Kommt der DAX am Montag Morgen unterhalb der blauen Trendlinie rein, dann reicht die Kraft der Käufer vom Freitag nicht aus. In diesem Fall werden sich weitere Anleger von ihren Aktien trennen. So wie es bei steigenden Notierungen immer weiter nach Norden ging, gibt es keinen Grund, warum die Aktien jetzt nicht noch tiefer fallen sollten.
Unabhängig davon, ob der DAX die kleine Korrekturbewegung über das Zwischenziel bei 12.600 Punkten geht oder direkt den Abverkauf fortführt, sein nächstes Kursziel lautet 11.280 Punkte.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Die Finanzkrise war nie überwunden, weil Geld nicht die Lösung ist (mehr erfahren)