Die Börsenkurse sinken deutlich, nachdem US-Präsident Trump einen Handelskrieg angezettelt hat. Schnell wird von einem Schreck unter den Anlegern gesprochen, was aber nicht den Kern der Wahrheit trifft. Trump hat bereits vor seiner Amtseinführung Handelszölle angekündigt. Wer von den Anlegern demnach Vorsicht walten lassen wollte, der hatte alle Zeit der Welt. Die jetzt laufende Verkaufswelle sollte die erste von mehreren sein.
Handelszölle sind kein neues Instrument. Es gibt sie schon seit Hunderten von Jahren. Die Materie ist demnach altbekannt und dennoch gibt es den Aufschrei in den Medien. Länder schützen ihre lokalen Märkte, indem sie Einfuhrzölle verhängen und verteuern auf diesem Weg Waren die aus dem Ausland importiert werden. Das Ziel ist klar: Eigene Produkte bzw. Waren, die im Inland hergestellt werden, sollen bevorteilt werden. „America First“ eben.
US-Präsident Trump hat Handelszölle gegen Mexiko, Kanada und China ausgesprochen. Etwas unschön, so mit seinen Nachbarn umzugehen, aber Trump wähnt sich als unbesiegbar und will allen und jedem seine Regeln diktieren. Bekanntlich gehören zum Handel mindestens zwei Beteiligte und das vergisst der US-Präsident. Allein kann er keinen Handel treiben.
Sicherlich war er über die Reaktion von Mexiko und Kanada überrascht, die sofort Gegenzölle auf den Weg gebracht haben. Zusätzlich wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern angekündigt. Damit läuft die USA auf eine Isolation hinaus, wenn sich weitere Länder anschließen sollten.
DAX, Tageschart, Stand 21.294 Punkte
Der DAX legt den Rückwärtsgang ein. Dieser Rückschlag war seit Wochen überfällig. Hier zeigt sich der derzeitige Charakter der Börsenteilnehmer. Obwohl sie über das Thema Zölle bescheid wussten, war die Mehrheit nicht zum frühzeitigen Verkauf der eigenen Aktien bereit.
Im Wesentlichen liegt das an dem Verlust des Risikogedankens an der Börse. Gemäß dem Motto „an der Börse steigen die Kurse immer“ will niemand seine Wertpapiere vorausschauend veräußern. Risiko abbauen ist eine Disziplin an der Börse. Doch die Mehrheit ist gierig und erwartet noch höhere Kurse.
Für den Moment kommt es zu einem Schreck am Aktienmarkt. Zunächst fallen die Kurse der Automobilhersteller deutlich, da sie überwiegend in Mexiko produzieren und dann nach Nordamerika transportieren. Diese müssen nun sehen, wie sie mit der neuen Situation umgehen werden.
Nach der ersten Verkaufswelle, die den DAX bis in den Bereich von 21.250 Punkten sinken ließ, kommt leichtes Kaufinteresse zurück. Das der Index genau an dieser Marke stoppt ist nicht überraschend. Dort verläuft eine steigende Trendline, wie im obigen Chartbild zu erkennen ist.
Die zweite Verkaufswelle wird die verbliebene Hoffnung aus dem Markt schwinden lassen. Das diese kommen wird ist fast schon sicher, da Trump keinen Rückzieher machen wird und sich mit weiteren Nationen anlegen will. Anleger müssen sich demnach an den Schockzustand gewöhnen.
Der DAX ist nun wieder unter die grüne Trendlinie gefallen. Nach den letzten Tageskerzen zu urteilen hätte den Index die Chance bis ca. 21.520 Punkte zu klettern (schließen der Kurslücke) um dann wieder nach Süden abzudrehen. In dem aktuellen Marktumfeld sollten es steigende Kurse schwer haben. Sobald der Index unter 21.252 Punkte rutscht, ist die zweite Verkaufswelle in der Ausarbeitung. Danach sollte der DAX bis 20.500 Punkte sinken.
Der durch die USA begonnene Handelskrieg war der Auslöser, damit die Marktteilnehmer ihre Wertpapiere veräußern. Der Zoff, der sich nun zwischen den Ländern entwickeln wird, wird für Sorgenfalten bei den Anlegern sorgen. Die Börsenkurse werden in Mitleidenschaft gezogen werden. Anleger sollten sich rechtzeitig mit den Risiken an der Börse beschäftigen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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