An der Börse ist das Verkaufen von Aktien eine ebenso wichtige Aufgabe, wir das Erwerben der Wertpapiere. Doch von dieser Option machen nur wenige Anleger gebrauch. Besonders nach einer Rallyephase hoffen die Aktienbesitzer auf mehr, sodass sie lieber auf das nächste Hoch warten wollen, als Gewinne mitzunehmen. Ein DAX-Kurs oberhalb von 19.500 Punkten ist vermutlich mit einer Top-Bildung beschäftigt, sodass die Option des Aktienverkaufs in Betracht gezogen werden sollte.
Das Top-Thema dieser Tage ist die Krise in der Automobilindustrie. Heute Ford, gestern VW, die Woche davor Stellantis. An negativen Nachrichten in der Branche mangelt es nicht. Gestern gab es bei Volkswagen etwas Klarheit darüber, wie das Unternehmen auf die Kostenbremse treten möchte. Drei Werke in Deutschland sollen geschlossen werden und Gehaltseinbußen sind vorgesehen.
Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Risse in der Börsenfassade“ beschrieben wurde, weht ein recht rauer Wind in der deutschen Wirtschaft. Es läuft nicht rund. Das interessiert die Börsenteilnehmer jedoch nicht, da sie unbedingt die 20.000-Punkte-Marke beim DAX erreichen wollen, egal mit oder ohne wirtschaftliche Flaute.
Die Zusammenhänge (mehr erfahren) sind dennoch offensichtlich. Wenn es großflächig Entlassungen gibt, weniger Menschen Geld verdienen, dann konsumieren sie auch weniger, was dann wiederum zu Nachfrageausfall in anderen Bereichen führen wird. Mangelnde Verkäufe der Unternehmen werden in den Bilanzen sichtbar werden und den Anlegern präsentiert werden müssen und spätestens dann ist auch dem heutigen Anleger klar, woher der neue Wind weht.
DAX, Tageschart, Stand 19.483 Punkte
Aktuell gilt das Interesse der Anleger weiterhin einer Fortsetzung der Aktienrallye. Der DAX hat dabei weiterhin gute Chancen, solange er die grüne gestichelte Aufwärtstrendlinie verteidigen kann. Das ist gar nicht so leicht, wie man auch am heutigen Tag verfolgen kann. Das Tageshoch liegt bei 19.643 Punkten, dann ging es abwärts.
Immer wenn der DAX über 19.500 Punkten ansteigt, wird sofort die Luft dünn. Es zeigen sich dann Verkäufer, die die Aktienkurse wieder drücken können. Während die Privatanleger noch von den 20.000 Punkten beim DAX träumen, ist das bei den institutionellen Anlegern anders. Sie nutzen ihre Chance zum Aktienverkauf.
Der DAX kämpft schon seit einigen Tagen mit der grünen Trendline. Sie ist richtungsweisend. Bisher konnte sie von den Käufern verteidigt werden, doch lange geht dies nicht mehr gut. Irgendwann ist alles Kaufkapital verschossen und die Aufwärtstrendline, derzeit bei ca. 19.450 Punkten, bricht daraufhin.
Ein Bruch der grünen Trendlinie würde einer weiteren Markgruppe die Augen öffnen, die dann Aktien mit Vorsicht betrachten würden. Trotz aller Jubelmeldungen an der Börse würden nach dem Trendende die Börsenkurse nachgeben. Die Verkäufer würden dominieren. Ab heute Abend berichten auch die Tech-Riesen aus den USA von ihren Quartalsergebnissen. Noch werden Gewinne ausgewiesen werden können, doch es wird im Wesentlichen um den Ausblick gehen. Dieser sollte trüb ausfallen und die Marktteilnehmer keinesfalls überraschen.
Manch ein Anleger vergisst vielleicht, dass zu einer Börsentransaktion das Eröffnen und das Schließen einer Position gehört. Damit ein Gewinn realisiert wird, müssen irgendwann die Aktien im Depot verkauft werden. Nur das „Wann“ ist schwer, denn in der Regel will niemand aus seinen Positionen frühzeitig heraus und dann einem steigenden Markt zusehen müssen. Da im menschlichen Gehirn regelmäßig die Gier überwiegt, wollen die meisten Anleger dann doch lieber abwarten.
Die derzeitige DAX-Phase kann als Topbildungs-Phase betrachtet werden. Über 19.500 Punkte wird die Luft dünn. Es ist nicht ausgeschlossen, dass im Rahmen einer finalen Übertreibung kurz die runde 20.000-Punkte-Marke kurz berührt wird, doch das aktuelle Marktumfeld ist klar einer Distributions-Phase zuzuordnen. Verkäufer sind im Markt und zeigen sich. Noch sind die Käufer optimistisch und fragen Aktien nach, aber irgendwann ist ihr Pulver verschossen. Wir begleiten die DAX-Bewegungen mit Trading-Signalen (mehr erfahren).
Anleger haben die Möglichkeit in Ruhe ihre Aktien zu verkaufen, sofern sie zu dieser Entscheidung kommen. Das ist deutlich leichter, als in einem Abverkauf hinein handeln zu müssen. Wenn man seine Aktien nicht durch eigene Entscheidung verkaufen möchte, dann ist auch eine Stopp-Loss-Order eine Option. In dem Fall werden ihre Wertpapiere verkauft, wenn ein vorgegebenes Limit unterschritten wird. Diesen geben Sie bei der Ordereingabe mit ein. Der Markt entscheidet dann über den Verkaufszeitpunkt.
Bekanntermaßen gibt es auch an der Börse Grenzen. Wenn die Unternehmensgewinne nicht mehr mit den Erwartungen der Marktteilnehmer mitwachsen können, und danach sieht es aus, dann birgt der Aktienmarkt Enttäuschungspotenzial. Anleger können vorausschauend handeln und die Option des Aktienverkaufs in Betracht ziehen, solange das Börsenumfeld noch ruhig ist.
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Ihr
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