Am Aktienmarkt steigt die Stimmung noch höher, als sie bereits war, nachdem die US-Notenbank FED gestern Abend ein nachlassendes Tempo bei den Zinsanhebungen andeutete. Der DAX und andere Indizes stiegen daraufhin deutlich an. Der heutige Tag beginnt mit einer Kurslücke. Jetzt wo die Euphorie unter den Marktteilnehmern noch eine Schippe zugelegt hat, da kommt es sofort zu Wertpapierverkäufen. Verkäufer nutzen die heutige Erschöpfungs-Kurslücke und verkaufen ihre Aktien.
Die Feierlaune der Anleger geht weiter, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell ihnen eine langsamere Gangart bei seinen Zinserhöhungen andeutete. Dieser Hinweis, dass es sich um eine Andeutung handelt, ist deshalb wichtig, weil es nichts wirklich Konkretes gab. Es wurde nur gesagt, dass es im Dezember zu langsameren Zinsanhebungen kommen könnte. Ob es so kommen wird, weiß niemand. Und auch eine Leitzinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte (anstatt 0,75) ist trotzdem noch ein Zinsanstieg. Höhere Zinsen sind in der Regel schlecht für den Aktienmarkt bzw. die dort gelisteten Unternehmen, weil sie häufig frisches Geld benötigen. Höhere Zinsen verteuern die Kapitalaufnahme und durch beleibt unter dem Strich weniger für die Aktionäre übrig (mehr erfahren). Bisher ignorieren die Marktteilnehmer diesen Effekt.
DAX, Stundenchart, Stand 14.444 Punkte
Der DAX sollte in dieser Woche mit der Kursmarke bei 14.430 Punkten zu kämpfen haben. Sie ist besonders im Stundenchart ein harter Widerstandsbereich (gewesen). Verfolgt man den heutigen Handelstag, der nach der Freude über Powells Aussagen mit einer Kurslücke begann, dann müsste man schlussfolgern, dass dieser Widerstandsbereich aus dem Weg geräumt wurde.
Da der Handelstag stark begann, und sofort Gewinnmitnahmen mit sich brachte, ist die heutige Kurslücke nicht als positiv zu werten, sondern als Erschöpfungs-Kurslücke. In dem Fall hat sich der DAX nur mit einem letzten Kraftakt auf ein neues Verlaufshoch heben können, doch das Tageshoch bei 14.563 Punkten konnte nicht lange gehalten werden. Der DAX fällt wieder an die entscheidende Stelle im Chartbild (lila Linie bei 14.430 Punkten) zurück.
Für den weiteren Verlauf gilt nun, dass Notierungen oberhalb von 14.430 Punkten positiv sind. Solange diese Bedingung erfüllt ist, kann der Index noch mal nach oben drehen und die Kursziele bei 14.600 Punkten und später auch 14.820 Punkten erreichen.
Setzt sich die Annahme durch, dass der Handelstag mit einer Erschöpfungs-Kurslücke begonnen hat, dann werden im Tagesverlauf weiterhin die Verkäufer ihre Aktien verkaufen. Sie sollten jeden Anstiegsversuch nutzen, um ihre Wertpapiere loszuwerden, sodass jede Aufwärtsreaktion träge und kraftlos ausfallen sollte.
Mit den Aussagen der US-Notenbank FED hat man noch einmal neue Käufer für den Aktienmarkt begeistern können. Diese erhalten jetzt die teuren Aktien derjenigen, die zu einem früheren Zeitpunkt gekauft haben. Das Umfeld für Gewinnmitnahmen, nach acht Wochen Kursplus am Stück, ist gut. Käufer sind unter den gegebenen Umständen erschöpft, sodass ein Rückfall unter 14.430 Punkte zu einer größeren Korrekturphase führen sollte.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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