Die Börse ist keine Einbahnstraße. Diese Erfahrung müssen jetzt besonders neue Anleger machen, die sich erst kürzlich eine Jahresendrallye gewünscht haben. Obwohl der Risikofaktor Corona nie weg war, wurde der DAX in den letzten Wochen trotzdem auf ein neues Rekordhoch getrieben. Mit der neuen Coronavirus-Variante aus Südafrika haben die Anleger jetzt einen Grund gefunden, ihre Aktien zu verkaufen. Was zunächst nach Panik aussieht, ist eine Verkaufswelle, die nun heiße Luft aus den Kursen lässt.
Wer heute früh auf die Börsenkurse geblickt hat, der war überrascht. Die Aktien waren auf Talfahrt gegangen und die Indizes tief ins Minus gerutscht. Was war geschehen? In Südafrika ist eine neue Virusmutation aufgetreten, die gefährlicher als Delta ist. Dies führt sogleich zu Panik unter den Marktteilnehmern, die eilig das Parkett verlassen. Auf einmal sind Beschränkungen für den Reiseverkehr, neuer Lockdown und Einschränkung der wirtschaftlichen Tätigkeit wieder wahrscheinlich geworden. Nicht, dass diese Gefahr für die Anleger unbekannt war, siehe den Artikel „DAX-Ausblick: Die Aktienblase“, doch jetzt trifft es den Geldbeutel und da werden Positionen schnell geschlossen.
DAX, Wochenchart, Stand 15.492 Punkte
Anleger, die Aktien von guten Unternehmen besitzen, die zudem fair bewertet sind, die verfallen nicht so schnell in Panik. Betroffen von der Unruhe im Markt sind die Spekulanten, die sich wenig um eine nachhaltige Aktienanlage scheren. Zudem ist der Markt aufgesogen mit viel Kredit. Viele handeln mit geliehenem Geld. Die Sicherheit in solch einem Fall ist das Aktiendepot. Wenn der Depotwert bei sinkenden Kursen abschmilzt, dann muss der Inhaber frisches Geld nachschießen oder Aktien werden zwangsverkauft, was wiederum zu Verkaufsdruck führt. Manche haben auch einfach Sorge vor Verlusten und beeilen sich ihre Aktien schnell wieder loszuwerden.
Der DAX ist an seinem Widerstandsbereich bei 16.300 Punkten abgeprallt, wie im obigen Chartbild zu erkennen ist. Die Reaktion der Marktteilnehmer, dass nun die Kurse stark nachgeben, erfolgt zunächst aus dem Grund, dass Anstiegspotenzial ausgeschöpft war. An der Börse werden die Nachrichten nachgereicht, sodass diese zum Kursverlauf passen. Anleger hätten auch wegen steigenden Renditen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen oder aufgrund eines anderen Grundes ihre Aktien verkaufen können.
In einer sehr kurzen Zeit hat der deutsche Leitindex 1.000 Punkte verloren. Diese Geschwindigkeit sollte die Anleger beunruhigen. Im Tageschart sind Lücken nach Süden gerissen worden. Die Fallgeschwindigkeit ist hoch. Es gilt weiterhin, dass der der finale (und unnatürliche) Spurt des DAX im Oktober/November 2021 nur dazu diente, Kaufpanik im Markt zu erzeugen. In diesem Moment wollte jeder plötzlich Wertpapiere kaufen und das zu jedem Preis.
Die Börse ist ein riskantes Pflaster. Solange die Notenbanken die Geldschleusen geöffnet hatten, solange wurden die Kurse nach oben gespült. Die Anlage in Aktien schien daher besonders einfach zu sein. In der Zukunft sollte die Volatilität wieder zunehmen, die die Herausforderung Börse wieder in das richtige Licht rücken wird.
Wir werden am Wochenende wie immer den DAX unter die Lupe nehmen, wichtige Kursmarken herausarbeiten, und einen Wochenausblick veröffentlichen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Tradingsignale erhalten. So funktioniert das Signaltrading (mehr erfahren)