Der Aktienmarkt befindet sich im Ausverkauf. Der DAX verliert deutlich und Züge eines Crashs sind zu vernehmen. In solch einem Umfeld halten sich besonders Käufer zurück und Verkäufer wollen zu jedem Preis verkaufen. Das führt zu noch mehr Abgabedruck und vergrößert das auflaufende Minus. Sogar die Lieblinge der Börse, wie Infineon oder Wirecard verlieren heftig. Schnell suchen die Medien nach den Gründen, die sich alle als schon bekannt herausstellen. Die Börse fällt aus einem anderen Grund.
Der Kursanstieg an den Börsen war auf Sand gebaut. Dieser verlief länger als zunächst erwartet. Mit den Steuergeschenken des US-Präsident Trumpf konnten die US-Unternehmen Profite ausweisen, die es in dieser Höhe nicht gegeben hätte. Für eine Phase frohlockten die Anleger und kauften sich Wertpapiere, viele auch auf Kredit. Die steigenden Börsenkurse haben Aktien in anderen Teilen der Welt ansteigen lassen, so auch am deutschen Aktienmarkt. Dennoch, viele Investoren wussten über das Risiko und haben das riskante Spiel mitgespielt. Jetzt haben manche den Ausstieg verpasst und rennen nun mit aller Kraft zum Ausgang.
DAX, Tageschart, Stand 11.275 Punkte
Die Zusammenfassung des DAX Zustands ist recht einfach: Die Party ist vorüber. Egal wie man die Geschehnisse an den Märkten interpretieren möchte, egal welche Gründe für den Kursrutsch herhalten müssen, letztendlich verkaufen mehr Anleger, als Käufer Interesse bekunden. Ein Abgabedruck ist klar vorhanden und das ist eine ganz neue Situation für viele Anleger. Sie haben in den letzten Jahren nur Kursanstiege kennengelernt und sind nun überfordert.
Wer nicht in Schockstarre verfällt, sondern handelt, der verkauft seine Wertpapiere jetzt schnell. Nach dem fulminanten Anstieg der letzten Jahre gibt es noch immer Gewinne, die realisiert werden wollen. Ein kleiner Gewinn ist bekanntlich besser, als gar keiner. Daher zögern Anleger auch nicht, ihre Aktien zu jedem Preis herzugeben, zumal die Zukunftsaussichten trüb sind.
Damit Aktien nachhaltig steigen können, brauchen Unternehmen eine Perspektive. Sie brauchen wettbewerbsfähige Produkte und Investitionen in die Zukunft. In den letzten Jahren sind Aktienunternehmen hauptsächlich durch Aktienrückkäufe aufgefallen. Damit beglückt man zwar die Aktionäre und kann kurzfristig auch in der Berichtssaison überzeugen, aber das Unternehmen weiterentwickelt haben Vorstände nicht und das rächt sich jetzt.
Die Luft ist raus an der Börse und das zeigt sich in stark sinkenden Kursen. Der DAX fällt wie ein Stein. Besonders interessant ist, dass unser Service Indikatoren-Trading jetzt seit knapp 1.000 Punkten den DAX-Tageschart als fallend („short“) bewertet. Am 1. Oktober wurde der Trendwechsel angezeigt und seitdem, trotz zwischenzeitlich steigender Notierungen, wurde an dem Abwärtstrend festgehalten. So lässt sich ein Trend lange mitnehmen. Nutzen Sie das Indikatoren-Trading (hier mehr erfahren).
Der DAX sollte sich nun oberhalb von 11.200 Punkten stabilisieren können. Solch eine Ruhe ist jedoch in der angespannten Situation nicht von Dauer. Anleger sind nervös und bereit, den Markt jederzeit zu verlassen. Oberhalb von 11.200 Punkten kann der Preisbereich bis 11.400 Punkten angesteuert werden. Unterhalb von 11.200 Punkten befindet sich der DAX auf dem Weg zu 10.800 Punkten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team