Signale

Die Anleger sind diese Woche ganz schön beschenkt worden. Ein Kurssprung jagte den nächsten, weil die Europäische Zentralbank den Anlegern viele Wünsche erfüllt hat. Wer sich über die drastischen Marktbewegungen wundert, der war nicht allein, denn diese waren definitiv nicht normal. Allein schon die großen Tagesbewegungen entbehren jeglicher natürlichen Grundlage.

Manche Bewegungen am Aktienmarkt wollen einfach in kein Muster passen. Der Markt hält sich nicht an Trendlinien, nicht an Indikatoren, er macht, was er will. Oftmals für nicht möglich gehaltene Kurskapriolen überraschten viele Anleger auf dem falschen Fuß. Diese Woche war ganz sicher nicht normal. Wer schon häufig das Wort verrückt benutzt hat, der wird damit nicht allein gewesen sein.

Innerhalb von wenigen Minuten springt der DAX um 20-30 Punkte nach oben. Innerhalb von einer halben Stunde manchmal 60-70 Punkte. Die aktuellen Tagesbewegungen sind enorm. Wer solch ein irrationales Verhalten der Marktteilnehmer bisher nicht gekannt hat, erkennt wieder einmal, wie verrückt die Börse manchmal sein kann.

All diese Kurskapriolen werden diese Woche der Europäischen Zentralbank angelastet. Sie hat es geschafft, die Anleger in eine gierige Erwartungshaltung zu versetzen und zur Überraschung aller die Erwartung des Marktes sogar zu übertreffen. Diese Überraschung lässt sich am Kursverlauf der Woche ablesen.

Die Leitzinsen in der Eurozone wurden diese Woche beispiellos gesenkt und von den Anlegern gefeiert. Warum, das ist nicht ganz klar, denn die bisherigen Zinssenkungen haben keiner Wirtschaft helfen können. Warum sollten sie es jetzt tun? Kein Unternehmen wird sich Geld leihen, nur weil die Zinsen günstig sind. Die Investition muss Aussicht auf Erfolg haben, ansonsten hilft auch billiges Geld der Konjunktur nicht.

Diese Woche war eine ganz besondere. Eine Waffenruhe in dem Ukraine/Russlandkonflikt hatte die Anleger in Ekstase versetzt, die Vorfreude auf die EZB-Sitzung in Kauflaune und dann war da die Bescherung am Donnerstag. Die EZB beschenkte die Börsen mit viel Geld und einer neuen Zinssenkung.

Gleichzeitig zu der euphorischen Grundhaltung der Investoren, mehren sich die Gewinnwarnungen der Unternehmen, Frühindikatoren gehen zurück und die Konjunkturen in der Eurozone kühlen sich ab. Sogar die EZB musste ihre eigene Konjunkturerwartung herunterschrauben.

Auch Verrückte am Aktienmarkt kommen wieder zur Besinnung. Man muss ihnen nur die Gelegenheit geben, sich etwas auszutoben.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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