Die neue Woche steht ganz im Fokus der Zwischenwahlen in den USA. Sie werden Auswirkungen auf das Kursgeschehen an der Wall Street und in der Folge auch auf den DAX haben. Es ist mit erhöhter Volatilität zu rechnen und auch mit trügerischem Kursverhalten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit endet die Woche nicht, wie sie begonnen hat. Besonders US-Präsident Trump wird versuchen marktbeeinflussend einzugreifen. Doch schon kurz nach der Wahl werden die Anleger deutlich reagieren.
Die Sache mit den Zwischenwahlen in den USA und dem Kursverlauf an den US-Börsen bekommt einen besonderen Anstrich, weil US-Präsident Trump u. a. Folgendes geäußert hat: „wer sinkende Kurse an der Börse möchte, der solle die Demokraten wählen.“ Damit zeigt er erneut, wie sehr ihn das Börsengeschehen interessiert. Er selbst führt das Kursplus an den US-Börsen der letzten Jahre auf seine positive Arbeit zurück. Dabei sollte ein Präsident das Wohl des Landes im Sinn haben, und nicht das der Börsen, aber das ist ein anderes Thema. Wichtig ist jedoch, dass Trump genau plant, wann er kursbewegende Meldungen in den Markt gibt. Zum Beispiel hat er handfeste Informationen bezüglich des Handelsstreits mit China für den 5.11.2018 angekündigt. Also einen Tag vor den so wichtigen Wahlen. Es sollte kaum wundern, wenn diese in irgendeiner Art positiv ausfallen werden, um die allgemeine Börsenstimmung anzuheben. Der US-Präsident würde sich und seine Anhänger erfreuen.
DAX, Tageschart, Stand 11.518 Punkte
Nach seinem Tief bei 11.051 Punkten kann der DAX eine Handelswoche im Plus abschließen. Dies ist als eine Korrekturbewegung zu werten, d. h., unter Anstrengungen wird ein Anstieg entgegen des Haupttrends vollzogen. Dieser Anstieg steht in der neuen Woche unter Probe.
Entscheidende Marke ist jetzt der Kursbereich bei 11.500 Punkten (gelbes Rechteck). Solange der DAX oberhalb dieses Bereiches notiert, ist mit einer Fortsetzung des laufenden Anstiegs zu rechnen. Dieser hat ein offenes Ziel bei ca. 11.880 Punkten. Dort verläuft die Nackenlinie einer Umkehrformation (Schulter-Kopf-Schulter). Es wäre normal, wenn der Index diese Stelle testen und abprallen würde. Diese mögliche Aufwärtsstrecke würde zu der beschriebenen positiven Stimmung an den Börsen im Vorfeld der US-Zwischenwahlen passen. Steigende Aktienkurse an der Wall Street würden den DAX sozusagen mitziehen.
Doch schon zur Mitte der Woche würden die Wahlen gelaufen sein und die Marktteilnehmer sich wieder den Realitäten stellen müssen. Besonders in Deutschland werden die Sorgen im Markt größer. Als Exportnation verfolgt man sehr genau, wie sich die Konjunktur in den anderen Ländern abkühlt. Kaufen die anderen weniger deutsche Produkte, dann kühlt sich auch hier die Wirtschaft ab. Lesen Sie, wie eine Konjunkturabkühlung abläuft (hier lesen).
Sobald die technische Reaktion im DAX vollzogen ist, also der Rücklauf an die Bruchstelle der Nackenlinie der beschriebenen Umkehrformation stattgefunden hat, sollten wieder die Verkäufer übernehmen. Zur Erinnerung: der Index befindet sich im Abwärtstrend. Erneut geht es dann runter an die Schlüsselstelle bei 11.500 Punkten. Diese Zone sollte nicht lange verteidigt werden können und der DAX sich bald auf den Weg auf neue Tiefs machen. Sein Kursziel lautet 10.800 Punkte.
Sollte durch die Nervosität am Markt schon zu Beginn der Woche der Preisbereich bei 11.500 Punkten (gelbes Rechteck) unterschritten werden, dann entfällt der beschriebene Anstieg bis zur Nackenlinie. In dem Fall reicht die Kraft der Käufer nicht aus, um dieses Vorhaben umzusetzen. Es geht dann direkt auf neue Tiefs.
Der DAX ist in einer kritischen Phase. Wir verfolgen den weiteren Verlauf und melden uns mit neuen Analysen. Erhalten Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team