An der Börse ist das Geschehen ständig im Wandel. Es sei denn, es gäbe externe Einflüsse, die dieses normale Marktverhalten verhindern. So wie die Zentralbanken, die ständig Liquidität bereitstellten und damit für Geld und Nachfrage gesorgt haben, welche es unter normalen Umständen nicht gegeben hätte. Jetzt kommt dieser Nachschub an frischem Geld ins Stocken und sofort fallen die Aktienkurse. Für Anleger und DAX wird es nun kompliziert.
Wer die Börsenrallye in der Vergangenheit mitgemacht hat, der weiß, dass in dieser Zeit Börse ganz einfach war. Aktien kaufen und abwarten, hieß die übliche Devise. Die Kurse stiegen wie von selbst. Oder es gab Momente, in denen die Kurse leicht nachgaben, dann wurde sofort der Rückgang gekauft, der sich „buy the dip“ nannte. Sofort stieg der DAX wieder an. Die Rallye wurde fortgesetzt und mehr Anleger stürmten den Börsensaal. Doch so ist die Börse nicht (mehr erfahren).
DAX, Stundenchart, Stand 15.155 Punkte
Das obige Chartbild hat als Grundlage die Kursprognose aus dem gestrigen Artikel „DAX: Plant die EZB die Zinswende?“.
Dieser beschriebene Kreislauf steigender Notierungen endet jetzt, da die Zentralbanken mit der Gelddruckerei aufhören müssen. Die Inflation zwingt sie zu diesem Schritt. Inflation lässt sich nicht mit Worten bekämpfen, sondern mit Zinserhöhungen. Und hier sieht es schlecht für den Aktienmarkt aus. Mehre große Zentralbanken haben schon die Zinswende beschlossen (FED, BoE) und nun denkt auch die EZB an solch einen Schritt.
Anleger hatten früher die Gelegenheit den Aktienmarkt zu verlassen, doch sie wollten nicht. Die Kurse sind nun gefühlt ständig unter Druck. Gestern gab der DAX wegen Paypal und Meta (Facebook) nach, die zwar gute Zahlen gemeldet haben, aber in den Augen der Marktteilnehmer waren sie eben nicht gut genug. In diesem Blog wurde häufig auf diesen neuen Umstand hingewiesen. Unternehmen können, trotz Milliardenumsätzen und -gewinnen, die Erwartungen der Anleger nicht mehr erfüllen. Anders ausgedrückt: die Aktienkurse rechtfertigen keinesfalls die derzeitigen Bewertungen. Aktien sind zu teuer.
Es verwundert daher nicht, dass die Börsenkurse jetzt zügig nachgeben. Wie zuvor beschrieben befindet sich die Börsenlandschaft in einem Transformationsprozess. Anleger sollten dem Wandel an den Finanzmärkten Beachtung schenken. Lange Zeit waren Zinsen kein Thema mehr, doch sie kommen wieder zurück. Steigen die Leitzinsen, dann verlieren Aktien an Attraktivität.
Wir werden am Wochenende wieder den DAX unter die Lupe nehmen und einen Ausblick veröffentlichen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Geld, Zins und Wirtschaft. Verstehen Sie die Zusammenhänge (mehr erfahren)