Die Börsen haben scheinbar die größten Sorgen abgeschüttelt, wie der Blick auf die Kursstände zeigt. Zwar befinden sich Bürger und Unternehmen noch inmitten der Krise, doch für die Anleger gilt, dass ihre Investitionen nicht unter Wasser geraten sollen. Und hier melden sich Staaten und Notenbanken mit ungeheuer viel Geld zu Wort. Sofort springen die Aktienkurse daraufhin an. Ob die Anleger die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht haben?
Was für eine komfortable Situation, wenn man in einer Krise am Geldhahn sitzt. Die US-Notenbank macht es vor und sichert der US-Wirtschaft unbegrenzte Hilfen zu, selbstverständlich auch dem Staat über Anleihekäufe. Geld, für das niemand gearbeitet und welches niemand verdient hat. Allein die Ankündigung solch einer Maßnahme, dass jedes Problem mit Geld gelöst werden soll, lässt die US-Anleger in Freude ausbrechen. Sie ziehen auch den DAX mit nach oben.
DAX, Wochenchart, Stand 10.000 Punkte
So ist das an der Börse. Der Wandel von Tag und Nacht, von Himmel und Hölle, geht recht schnell. Noch vor wenigen Tagen schien die Börsenwelt düster, der DAX notierte bei 8.500 Punkten und die Sorgen gingen um, ob der Index nicht noch tiefer rutscht. Heute endet der Handel bei 10.000 Punkten.
Diese Sorgen sind an den Aktienmärkten wieder verflogen. Warum? Weil die Staaten überall auf der Welt Konjunkturpakete geschnürt haben, weil Zentralbanken Zinsen senkten und Anleihekäufe versprochen haben. Immer geht es um das Versprechen, dass man sich mit viel Geld gegen die Krise wehren wird. Solche Worte wirken bei den Anlegern, denn sie kennen solche Maßnahmen aus der Vergangenheit.
Der DAX lässt sich vom Freudenmodus der US-Indizes einspannen und steigt rasant mit nach Norden. Dabei konnte auch der Widerstandsbereich bei 9.700 Punkten überwunden werden. Jetzt steht der Index bereits bei 10.000 Punkten und hat manche Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Ist das Schlimmste vorüber und waren die Niedrigkurse bereits Kaufkurse, so die Fragen in den Köpfen der Beobachter. Im Wochenchart ist ein Widerstandsbereich bei 10.500 Punkten (grüne Linie) auszumachen. Unterstützend fungiert jetzt die steigende rote Trendlinie bei 9.700 Punkten.
In der rationellen Betrachtung stehen dennoch schwierige Zeiten bevor. Besonders die USA stehen inmitten eines Sturms, in der die Zahl der Infizierten stark ansteigen sollte (zu spät auf die Coronakrise reagiert, desolates Gesundheitssystem). Doch von diesem Risiko will der Aktienmarkt heute nichts wissen. Heute geht es allein darum, dass die FED mit all ihren Möglichkeiten versprochen hat, die Amerikaner zu unterstützen. Die nächsten Tagen werden Klarheit bringen, ob Geld allein gegen diese Krise reichen wird.
Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Sechs wichtige Fragen: Was kommt in der Krise auf uns zu (mehr erfahren)?