Der DAX wankt. Fing der Jahresstart für die Anleger noch euphorisch an, findet sich jetzt nur noch wenig von dieser Stimmung wieder. Sie sehen sich mit der Realität konfrontiert. Zu sehr drücken die Fakten. Die Coronakrise wird doch nicht so schnell ausgestanden sein. Die Wirtschaft wird nicht den Turbo zünden. Die Zentralbanken sind doch nicht allmächtig. Unter diesen Voraussetzungen treten einige Anleger die Flucht an. Zu Recht, wie die weiteren Aussichten zeigen.
Das Gefährliche an dem aktuellen Marktzustand ist das Ausbleiben eines tatsächlichen Abverkaufsgrundes. Der DAX fällt im Rahmen eines langsamen Abverkaufs, nämlich immer nur stückchenweise. Nach jedem Kursrückgang eilen neue Käufer herbei, die dann für einen Tag die Vorzeichen und die Stimmung drehen können, doch schon bald dominieren die Verkäufer. Kein Wunder also, dass der DAX seinen Abstand zur 14.000-Punkte-Marke vergrößert. Anleger erkennen, reichlich spät, das vorhandene Verlustrisiko am Markt. Mit Aktien lässt sich auch Geld verlieren. Aufgeschreckt wurden sie dabei von den Privatanlegern, die sich in Foren Wallstreetsbets nennen, und zum Kampf gegen die Großen aufrufen. Erfahren Sie mehr in dem Extraartikel „Gamestop und Wallstreetbets: Die Wahrheit!“ (hier).
DAX, Tageschart, Stand 13.432 Punkte
In der abgelaufenen Woche sollte der deutsche Aktienmarkt nachgeben und dabei die Unterstützungslinie bei 13.600 Punkten unterschreiten. Dieser Plan ging gut auf. Den Anlegern ist nun klar geworden, dass der Aktienmarkt nicht unverletzlich ist. Es war eine Illusion zu glauben, dass alle Probleme der Welt (Coronakrise, Konjunkturabkühlung, Schuldenberge) an den Börsen abprallen würden.
Am Freitag zeigte sich bereits der hartnäckige Widerstandsbereich bei 13.600 Punkten, den die Käufer nicht mehr zurückerobern konnten. Alle drei Versuche am Freitag wurden abgewiesen. Mit dem Abverkauf am Nachmittag blieb eine schwache Tageskerze zurück, die bereits Indizien für den Verlauf in der neuen Woche liefert.
Die Unruhe ist jetzt im Markt. Diese Nervosität zeigt sich in einer höheren Volatilität. Der DAX springt sozusagen in großen Schritten in die eine und dann in die andere Richtung. Unter dem Strich ist ein Kursrückgang zu verbuchen, weil sich die Verkäufer in der Überzahl befinden. In der neuen Woche sollte der Verkaufsdruck direkt weiter anhalten. Auf der Unterseite besteht für den DAX ein offenes Kursziel bei 13.220 Punkten. Dieses sollte schon bald erreicht werden (graue Linie).
Noch immer dominiert die Hoffnung unter den Anlegern, dass der Kursrückgang nur eine vorübergehende Phase sei. Deshalb gibt es auch die mutigen Käufer, die gelegentlich Aktien kaufen. Doch still und leise fällt der DAX. Wenn der Preisbereich bei 13.220 Punkten unterschritten wird, dann ist sofort das nächste Kursziel aktiviert, welches bei 13.000 Punkten liegt.
Anleger sollten sich Gedanken um dauerhaft sinkende Kurse machen. Es ist durchaus möglich, dass hier gerade eine Börsenblase platzt. Es ist auch möglich, dass sich Kurse über 13.000 Punkte in der Zukunft als hervorragende Verkaufsgelegenheit herausstellen werden. An der Börse ist allein der Wandel beständig und dazu gehört, dass Anleihen an Attraktivität gewinnen und Zinsen irgendwann wieder angehoben werden. Beides ist schlecht für den Aktienmarkt. In der Antizipation solcher Veränderungen treten manche Anleger jetzt die Flucht aus dem Aktienmarkt an.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Tradingsignale auf fallende Kurse. So geht’s (mehr erfahren)