Der DAX steigt an und beruhigt damit die Anleger etwas. Nach den herben Verlusten bis an die Kursmarke bei ca. 15.000 Punkten ist eine Gegenbewegung jetzt normal. Verkäufer haben gehandelt und machen eine Pause. Käufer lassen sich von optisch günstigen Kursen anziehen und fragen Aktien nach. Die Preise klettern. Man spricht in diesem Fall von einer Korrektur, da ein Teil der Abwärtsbewegung zurückgenommen wird. In solch einem Moment passieren den Marktteilnehmern häufig Fehler.
Um eine Orientierung am Aktienmarkt zu haben, nutzen manche Marktteilnehmer die technische Analyse (alternativ die fundamentale Bewertung). Hierbei werden im Chartbild Trends, Trendkanäle, Widerstände und Unterstützungslinien und Einiges mehr eingezeichnet. Das Ziel dabei ist es, einen vorherrschenden Trend (mehr erfahren) zu erkennen. Dies ist besonders wichtig, da man anhand dieser Information Rückschlüsse auf eine Korrekturbewegung ziehen kann.
DAX, Tageschart, Stand 15.455 Punkte
Bei einer Korrektur bleibt der vorangegangene Trend erhalten. Befindet sich der Markt in einem Abwärtstrend, so wie derzeit, dann sind aktuell steigende Notierungen vorübergehender Natur. Diese Annahme ist so lange gültig, bis der Markt das Gegenteil offenbart. Zum Verständnis noch der Hinweis, dass auf unterschiedlichen Zeitebenen (Wochen, Tages, Stunden) unterschiedliche Trends bestehen können.
Im Tageschart hat der DAX seine erste Verkaufswelle abgespult. Der Index fiel von 16.285 Punkten bis 14.952 Punkte. Nachdem sich der Index in den letzten Tagen im Bereich bei 15.000 Punkten stabilisieren konnte, nimmt die Zuversicht unter den Käufern wieder zu. Sie fragen Aktien nach und wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist, dann legen die Preise zu. Folglich kommt es zu steigenden Notierungen im DAX.
Der jetzt laufende DAX-Anstieg hat heute Vormittag die Unterkante des zuvor verlassenen Trendkanals erreicht. Diese Widerstandszone ist wichtig für die Bewertung wann die Kräfte der Käufer wieder nachlassen werden. Zunächst gelingt dem Index der Sprung zurück in den besagten Trendkanal. Damit eröffnen sich dem Index Anstiegschancen bis in den Bereich bei 15.730 Punkten (rote Linie). Diese Schlüsselmarke entscheidet auch, ob sich der DAX aus seinem fallenden Trend herausschieben kann (damit wäre die Korrektur beendet) oder ob er spätestens an dieser Stelle wieder unter Verkaufsdruck kommt.
Zwischen 15.400 – 15.730 Punkten bewegt sich der Index in einer neutralen Zone. Erst ein erneutes Unterschreiten der Kursmarke bei 15.400 Punkten (zum Zeitpunkt dieses Artikels notiert er darüber) wird der DAX wieder in Turbulenzen geraten. In diesem Fall sollte es zu einem Test der 15.000 Punkte Marke kommen und diesmal zu einem dauerhaften Bruch dieser Supportlinie. Übergeordnet verfolgt der DAX für die kommenden Wochen und Monate tiefere Kursbereiche wie in der Analyse: „DAX-Crash: Kursziel für das Frühjahr 2022“ vorgestellt wurde.
Anleger wissen über die baldige Zinswende in den USA Bescheid, da diese schon kommuniziert wurde. Vier Zinserhöhungen werden für dieses Jahr erwartet. Heute Abend gibt es bereits Ergebnisse der ersten FED-Sitzung, wo jedoch noch nicht mit einer Zinsanhebung gerechnet wird. Der FED sind die Hände gebunden, sodass sie die Börsen kaum positiv erfreuen kann. Sie wird das Thema Inflation, welches sie lange Zeit ignoriert hat, ansprechen müssen und da sind die Marktteilnehmer sensibel.
Trotz der vielen grünen Vorzeichen, der steile Kursanstieg des DAX ist bisher als Korrektur auf die vorangegangenen Kursverluste einzuordnen. Anleger sollten nicht den Fehler machen, vorschnell auf eine neue Rallyebewegung zu hoffen. Der Markt untermalt diesen Wunsch bisher nicht. Die Zinswende wird Liquidität aus dem Markt nehmen und das wird Aktien bremsen. Wer heute Aktien kauft, der bezahlt womöglich gutes Geld an jemanden, der seine Wertpapiere loswerden möchte.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Wie funktioniert das Indikatoren-Trading? (mehr erfahren)