Signale

An der Börse kann man sein Geld verlieren. Diese Erkenntnis ist für unerfahrene Anleger neu, die sich in den letzten Jahren an den Aktienmarkt gewagt haben. Ihre Lieblingsaktien verlieren an Wert und das Depot rutscht ins Minus. Was ist geschehen? Am Finanzmarkt setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Zentralbanken die Börsen nicht mehr stützen werden. Sie haben sich für den Kampf gegen die Inflation entschieden und das bedeutet nichts Gutes für die Anleger.

Der Zusammenhang zwischen Geldmitteln und Anstieg der Aktienkurse ist elementar. Wer von einer Aktie überzeugt ist, diese mangels Geldes nicht erwerben kann, wird somit keine Nachfrage erzeugen. Ohne diese kann der Aktienkurs nicht ansteigen. Anders hingegen, wenn es viel Liquidität gibt, so wie das in der Vergangenheit die Regel war. Haben die Anleger viel Geld zur Verfügung, dann kaufen sie Aktien zu jedem Preis (z. B. Tesla). Oder sie kaufen Aktien ohne Substanz (Delivery Hero, Zalando). Und wenn sie vom Börsenerfolg geblendet sind, dann wagen sie sich gar an den Kryptomarkt (Bitcoin), worauf auch dort die Preise stark ansteigen.

DAX, Vier-Stunden-Chart, Stand: 13.126 Punkte

Dieser oben geschriebene Kreislauf, nämlich die wundersame Geldvermehrung, wurde durch die Zentralbanken in Gang gesetzt. Wie schon öfter in diesem Blog beschrieben, ist dieser paradiesische Zustand nicht dauerhaft aufrechtzuerhalten. Wer von einem Gut zu viel herstellt, der senkt dessen Wert. Die EZB hat fortlaufend neue Euros erschaffen (die FED = US-Dollar usw.) und deren Wert gesenkt, was sich in einer Inflationsrate von 8,1 % in der Eurozone ausdrückt. Da nun die Folgen dieser falschen Geldpolitik bei den Bürgern und bei der Politik angekommen sind, wird ein Gegensteuern der Zentralbanken gefordert.

Um die Inflation zu bekämpfen, braucht es höhere Zinsen. Das ist so einfach, wie es hier steht. Dennoch winden sich die Verantwortlichen und mahnen, dass höhere Zinsen zu Rezession führen wird, also eine Abkühlung der wirtschaftlichen Tätigkeit. Hier wird häufig ein Fehler in der Berichterstattung gemacht. Erstens, die Zentralbank hätte die Verschuldung in der Eurozone viel früher unterbinden können, dann hätte sie jetzt nicht so viel Bauchschmerzen, die Zinswende zu vollziehen. Zweitens ist es völlig normal, dass die Wirtschaft gute und schlechte Zeiten durchlebt. So etwas ist Grundwissen in der Bildung (mehr erfahren). Doch in der letzten Dekade wurde jede wirtschaftliche Abkühlung verhindert. Die Zentralbanken waren mit immer neuem Geld zur Stelle, wenn der Wachstumsmotor stotterte. Das ist jedoch falsch. Eine Rezession ist etwas ganz Normales. Sie wird diesmal nur deshalb heftig ausfallen (und daher rührt die Sorge), weil die Zentralbanken die Zügel zu lange haben schleifen lassen, sodass der Schuldenturm nun viel größer ist, als er unter anderen Bedingungen sein würde.

Am Finanzmarkt kommt es nun zu einer Liquiditätskrise. Die Beschreibung aus dem zweiten Absatz, wie es an den Börsen mit viel Geld nach oben geht, dreht sich nun um. Es gibt kein Kapital mehr, um die Preise weiter anzutreiben. Wer im Plus ist, der verkauft seine Anteile, um Gewinne mitzunehmen. Wer als Anleger erkennt, dass die Gewinnversprechen der Unternehmen bei höheren Zinsen nicht mehr überzeugen, der verkauft ebenfalls seine Wertpapiere. Viele verlassen den Aktienmarkt, was zu nachgebenden Kursen führt.

Short Signal ID 3260

In der abgelaufenen Woche war der Schreck der Anleger besonders groß. Der DAX fiel gefühlt die ganze Woche. Mit dem Erreichen des Preisbereiches bei 13.300 Punkten hat der Index eine wichtige Stelle im obigen Chartbild erreicht. Es kann nun für eine kurze Zeit zu einem Stabilisierungsversuch kommen. Solange der Index nicht unter die schwarze fallende Linie fällt, solange besteht die Chance auf eine Gegenbewegung. Das Kursziel wäre bei 13.380 Punkten anzugeben. Hat die Zuversicht unter den Anlegern dann etwas zugenommen, und kann der Index auch über die Marke bei 13.380 Punkten geschoben werden, dann kann der DAX auch bis 13.800 Punkte ansteigen. Unter heutigen Gesichtspunkten sollte der DAX bei 13.380 Punkten abprallen und dann wieder den Bereich bei 13.000 Punkten ansteuern, sodass ein Stillstand auf dem aktuellen Niveau entsteht.

Fällt der Index unter 12.990 Punkte, dann sind alle Hoffnungen auf der Oberseite Makulatur. Sofort würde der Abverkauf weitergehen und der Index auf sein Kursziel aus dem Tageschart (mehr erfahren) bei 12.600 Punkten zusteuern. Im Moment sind die Anleger verunsichert. Sie wanken zwischen Inflation und Rezession, weiches das größere Übel für die Anlageentscheidung sein wird. In beiden Fällen gibt es für die Aktienanleger nichts zu gewinnen.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Profitieren Sie von diesen Indikatoren (mehr erfahren)

 

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