Eine Niederlage schmerzt. Sowohl beim Fußball als auch bei Teamviewer an der Börse, die die gesteckten Ziele wohl nicht erreichen werden. Hier ist, um in der Fußballersprache zu bleiben, ein guter Verein viel zu schnell aufgestiegen und dachte für einen Moment in der Champions League mitspielen zu können. Legendär ist der überdimensionierte Sponsorenvertrag mit dem englischen Topklub Manchester United. Seitdem geht es mit der Aktie abwärts. Und nun ist auch eine wichtige Supportlinie aufgegeben worden.
Jede Übertreibungsphase an den Börsen hat seine Hauptdarsteller. In diesem Fall könnte Teamviewer in die Historie eingehen. Es boomte aufgrund der Coronapandemie das Geschäft bei Software für Meetings und Fernwartungen. Arbeitnehmer und Unternehmen kommunizierten nur noch online miteinander und da war das Produkt von Teamviewer eine gute Lösung. In dieser Zeit jedoch wuchs das Geschäft so stark, dass man glaubte, alles erreichen zu können. Ein klassischer Fehler von Selbstüberschätzung. Auch Privatanleger unterliegen diesem Reiz, dann nämlich, wenn sie in Boomzeiten ihren Einsatz an der Börse vergrößern, weil sie noch mehr Gewinn erzielen wollen.
Teamviewer, Wochenchart, Stand: 16,18 Euro
Als es steil nach oben ging wurden immer mehr Aktienkäufer auf diesen Wert aufmerksam. Wer dran geblieben ist, der konnte bis ins Jahr 2021 hinein einen ordentlichen Profit erwirtschaften. An der Börse setzt dann irgendwann das Hirn aus, weil sich Anleger reich rechnen und nur noch in Dollarzeichen denken. Es werden dann Aktien zu jedem Preis gekauft, um sie zu einem noch höheren Preis zu verkaufen.
Ebenso aus der Welt gefallen scheint in der Nachbetrachtung der Sponsoringvertrag von Teamviewer mit Manchester United. Jährlich soll dieses Engagement ca. 40 Millionen Euro kosten und das für 5 Jahre. Hier haben sich viele Fachleute an den Kopf gefasst, denn das kleine Unternehmen unterstützt den großen Verein. Normalerwiese ist das umgekehrt. Für Teamviewer schien dieser Schritt zu groß, so die damalige Marktmeinung. Dieser Schritt inmitten der Euphoriephase kann als klassisches Eigentor gewertet werden.
Nun kühlt die Angst vor Corona ab. Viele Menschen sind geimpft und die Unternehmen wollen wieder Normalität und beordern ihre Mitarbeiter zurück an den Arbeitsplatz. Diese Abkühlung betrifft nicht nur Teamviewer, sondern auch die Konkurrenz, wie z. B Zoom, die auch diesen Rückgang spüren. Die Nachfrage nach den Teamviewer Produkten geht zurück. Dies geht natürlich auf Kosten des Umsatzes. In dieser Woche musste Teamviewer eine Umsatzwarnung aussprechen, da die angepeilten Ziele nicht zu erreichen sind.
Der Blick auf das Chartbild zeigt, dass mit dem Bruch der Unterstützungslinie bei 24,80 Euro viel Vertrauen verspielt wurde. Sie zeigt, dass sich die Käufer schlicht vertan bzw. Aktien zu teuer erworben haben. Entscheidend ist nun der Preisbereich bei 16 Euro. Solange diese verteidigt wird, kann es zu einer Korrekturbewegung kommen. Diese sollte mühselig, weil gegen den Trend, verlaufen und kann ca. 20 Euro erreichen. Echte Käufer werden sich zurückhalten. Fällt die Aktie direkt, oder nach der angesprochenen Korrekturphase, unter 16 Euro, dann geht es direkt weiter abwärts bis in den Bereich bei 12 Euro.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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