Die SAP-Aktie kann mit einem positiven Gesamtmarkt ansteigen. Das Kursplus lässt die Anlegersorgen verfliegen, die noch vor wenigen Wochen den Handel dominierten. Damals war man über den Ausblick des Unternehmens enttäuscht und konnte sich nicht schnell genug von seinen Wertpapieren trennen. Doch dann kam diese außergewöhnliche Reaktion des Marktes wegen des Impfstoffes gegen Corona. Der Aktienmarkt stieg deutlich und Anleger suchten sich optisch günstige Werte raus.
Im Oktober dieses Jahres kostete eine SAP-Aktie noch 140 Euro. Doch dann wurden Unternehmensprognosen gekürzt und die Aktie war in den Augen der Anleger weniger wert. Wer zuerst reagierte, der verkaufte schnell seine Anteile. Innerhalb weniger Tage fiel der Preis auf 90 Euro. Stellen Sie sich vor, Sie halten eine Weinflasche in der Hand. Bisher waren Sie der Meinung, der Inhalt sei wertvoll und ein hoher Preis gerechtfertigt. Das war der Moment, als die Aktie noch 140 Euro gekostet hat. Doch dann werden Sie eines Besseres belehrt, denn scheinbar waren ihre Erwartungen bezüglich des Inhaltes der Weinflasche zu hoch. Der Wein ist weniger wert (Prognosesenkung). Also wird die neue Erkenntnis über die Qualität des Weines in einem neuen Preis bemessen (tieferer Aktienkurs). Lesen Sie noch mehr Beispiele (mehr erfahren).
SAP, Tageschart, Stand 100,28 Euro
Wenn der Gesamtmarkt, so wie am Montag dieser Woche geschehen, plötzlich in Gang kommt, dann geht es mit dem Kauf von Aktien sehr schnell. Die Kurse steigen sofort bei vielen Werten, die von einem Ende der Coronakrise am meisten profitieren würden. Und dann kommen die Privatanleger ins Spiel. Sie sehen die Kurse davon laufen und beeilen sich auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Diese Denkweise ist fatal, da nach dem euphorischen Wochenbeginn die Kurse nachgegeben haben.
In solch einem Umfeld, in der die Kurse scheinbar unhaltbar davoneilen, suchen sich Anleger dann Werte heraus, die sich optisch als günstig präsenteren. Hier fiel die Wahl u.a. auf die SAP-Aktie. Ein Weltkonzern aus dem DAX, der unter 100 Euro zu haben ist. Diese Idee gefiel vielen Marktteilnehmern. Sie sehen sich das Chartbild an und vergleichen dann den Preis aus dem letzten Monat. Der aktuelle Kurs erscheint daher günstig. Man spricht von einem gedanklichen Ankerpunkt. Etwas das kürzlich 140 Euro gekostet hat, sieht für 95 Euro als Schnäppchen aus. Diese Denkweise ist fatal.
An der Börse lassen sich Preise nicht vergleichen. Es ist, wie in dem Beispiel mit der Weinflasche, ja nicht mehr das gleiche Unternehmen (mit denselben Zielen und Gewinnen). Daher ist die Orientierung alleine am Aktienkurs schwierig. Sie verleitet den Anleger zu einem Aktienkauf, den er vielleicht mit Bedacht nicht eingegangen wäre.
Die SAP-Aktie befindet sich in eine Korrektur zu den vorherigen Verlusten. Unterhalb von 104 Euro sollte es schon bald wieder zu sinkenden Kursen kommen. Das Kursziel ist mit 84 Euro anzugeben. Nur ein Ausbruch über die Widerstandslinie bei 104 Euro würde sinkende Notierungen erst einmal unwahrscheinlich werden lassen.
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Ihr
start-trading Team
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