Die Chipbranche ist riskant. Wenn die Party am schönsten ist, wenn die Quartalszahlen nicht besser ausfallen können, da müssen bei den Anlegern die Alarmglocken angehen. Das Dilemma sind die Fertigungskapazitäten. Diese sind zunächst für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu gering und später sind sie zu groß. In der Folge drücken Überkapazitäten auf den Gewinn und das schmeckt den Anlegern nicht. Der Infineon-Aktienkurs bildet diese Entwicklung ab.
In der letzten Analyse „Infineon: Die Gefahr eines Kursrutsches“ zu diesem Wert wurde auf das Risiko im Chartbild hingewiesen. Die Wolken verdunkelten sich und das zeigte sich bereits an den fallenden Kursen im Chartbild. Heute meldet das US-Chipunternehmen On Semiconductor einen schwachen Ausblick und sofort geben die Aktienkurse der ganzen Branche nach, denn die Probleme sind überall dieselben.
Infineon, Wochenchart, Stand 27,55 Euro
Das obige Chartbild zeigt die Schwierigkeiten des Aktienkurses. Im Juli dieses Jahres ist der Infineon-Aktie aus einem steigenden Keil herausgefallen. Das bedeutet in der Regel stark fallende Kurse. Wer diesen Warnschuss nicht bemerkt hatte, der hatte eine weitere Gelegenheit an der Unterstützungslinie bei 31,40 Euro die Reißleine zu ziehen.
Mit der Aufgabe der angesprochenen Unterstützungslinie sind die Würfel bei Infineon erst einmal gefallen. Ohne eine Rückeroberung der (jetzt) Widerstandslinie bei 31,40 Euro zeigen die Trendpfeile nach Süden. Weiterhin gilt, dass sich die Chipbranche nicht so schnell erholen dürfte. Die Wirtschaft kühlt ab, die Autoindustrie bremst, da werden die Fertigungskapazitäten nicht entsprechend ausgelastet werden können.
Anleger haben es unter diesen Umständen keinesfalls eilig in die Infineon-Aktie zu investieren. Vor allem, wenn die Verkäufer Druck machen. Die laufende Abwärtsbewegung hat ein Kursziel bei 22,30 Euro. Erst wenn sich eine Stabilisierung zeigen sollte, dann erst, wäre ein Einstieg zu überlegen. Aber die Wirtschaft muss mitspielen und da sieht es weiterhin trüb aus.
Wie der Anleger es dreht und wendet, derzeit gibt es kaum Argumente Aktien aus der Chipbranche zu kaufen. Die Kaufzurückhaltung der Anleger sollte für weiter nachgebende Kurse sorgen. An der Börse ist das Festhalten an den eigenen Aktien eine schwere Disziplin. Es macht durchaus sind, Aktien mit Gewinn zu veräußern und diese zu niedrigen Kursen wieder zu erwerben, denn manche Entwicklungen sind branchentypisch und folgen einem wiederkehrenden Muster.
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Ihr
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