Die Infineon-Aktionäre konnten sich für ein paar Tage Hoffnungen machen. Nachdem der Kursbereich bei 26 Euro erreicht wurde, kam es zu einer ordentlichen Gegenreaktion. Schnell nahm die Zuversicht zu, denn noch immer dominiert das Thema Chipmangel die Nachrichten und hiervon soll auch Infineon und die Aktie profitieren. Doch der Kursanstieg war nicht von Dauer. Eine scharfe Umkehr folgte, die nun ein Kursziel verfolgt.
Die Sache mit dem Chipmangel ist zwar in den Medien präsent, doch sie wird mit jedem Tag weniger drängend. Der Mangel wurde an der Börse bereits in den Jahren 2020 und 2021 gehandelt. Damals stieg die Infineon Aktie von 10 Euro bis auf 43 Euro, auch angefacht durch die Corona-Rallye, was eine besonders starke Performance war. Das war der Moment der frühen Käufer, der mutigen Anleger, die schnell reagiert haben. Jetzt ist diese Rallye vorüber.
Infineon, Wochenchart, Stand 28,13 Euro
Wenn nun Anleger die Infineon-Aktie kaufen, weil sie vom Chipmangel gelesen haben, dann ist das ein äußerst riskantes Unterfangen. Die knappe Zeit löst sich gerade auf. Zwar ist der Mangel noch in der Wirtschaft zu spüren, aber die Lage entspannt sich.
Halbleiter-Hersteller haben auf die große Nachfrage nach dem Ausbruch der Coronakrise reagiert und haben Kapazitäten erhöht. Mit zunehmender Dauer fangen die Investitionen der Hersteller an Früchte zu tragen. Mehr Chips können hergestellt werden. Das Angebot nimmt zu und damit auch der Preisdruck.
Zusätzlich steuert die Weltwirtschaft auf eine Rezession zu. Die Wirtschaft wird weniger produzieren und naheliegenderweise weniger Chips benötigen. Auf diese Entwicklung müssen die Aktienanleger achten, denn die Gefahr besteht, dass die Nachfrage nach den Chips abnimmt. In einer Rezessionsphase ist mit Stornierungen, bereits bestellter Mengen, zu rechnen. Dann werden die neuen Produktionsstätten der Halbleiter-Hersteller nicht ausreichend ausgelastet (Überkapazität) sein, was wiederum Kosten verursacht. In der Regel sinken zunächst die Chippreise, später folgen Preiskämpfe, was auf die Marge geht. Weniger Gewinne für die Hersteller, in diesem Beispiel Infineon, bedeutet auch einen niedrigeren Aktienkurs für die Zukunft.
Wie im obigen Chartbild zu sehen ist, ist die Korrekturbewegung bei der Infineon-Aktie im Bereich von 31-33 Euro zu Ende gegangen. Damit konzentrieren sich die Blicke der Marktteilnehmer wieder nach Süden. Solange das Korrekturhoch nicht mehr überboten wird, sollte dieser Wert nun bis zum Kursziel bei ca. 22 Euro sinken.
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Ihr
start-trading Team
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