Signale

Die Gazprom-Aktie ist nicht mehr die alte. Mit der politischen Entwicklung in Russland, erkennen viele Staaten und auch Anleger, dass sich der Umgang mit russischen Rohstoffen verändern muss. Manch ein Aktionär hat diesen Zusammenhang sofort erkannt und seine Aktien verkauft. Wenn die Panik ausbricht, dann kann man an der Börse nicht schnell genug reagieren. Einige Anleger sind jetzt in größter Not, da sie Aktien von Unternehmen haben, deren Wiedererstarken kaum möglich erscheint.

Aktuell ist der Handel mit russischen Wertpapieren und damit auch mit Gazprom-Aktien aussetzt. Wann es wieder losgehen wird, ist noch unbekannt. Viele Fragen wollen beantwortet werden. Wann endet der Krieg in Europa und werden die derzeitigen Gaslieferungen nach Europa zum Streitthema. Solange die Rahmenbedingungen so unsicher sind, werden sich die Anleger bei russischen Werten zurückhalten.

Gazprom, Wochenchart, Stand 2,70 Euro

An der Börse ist das Ungewisse die Regel. Für viele Marktteilnehmer ist dieser Umstand neu, denn viele verlassen sich auf den gewohnten Verlauf, dass der Aktienkurs eines Unternehmens am Folgetag auf ungefähr demselben Niveau eröffnet. Doch das ist nie garantiert. Ein Unternehmen kann über Nacht schlechte Zahlen, den Wegfall von Aufträgen oder im schlimmsten Fall die Insolvenz verkünden. Die nächste Kursfeststellung ist dann deutlich tiefer als am Tag zuvor. Schnell folgen dann weitere Verkäufer, die dann einen Aktienkurs in den Keller schicken.

Im Falle von Gazprom hat der Kriegsausbruch zum Knick im Chartbild geführt. Lange haben Anleger gehofft, dass sich das Geschäft für dieses Unternehmen durch den Konflikt wenig beeinträchtigt wird. Entweder, so nahmen die Anleger an, wird Europa auf den wichtigen Rohstoff nicht verzichten können oder alternativ könnte Gazprom überschüssige Mengen nach China verkaufen.

Der Blick auf das obige Chartbild zeigt jedoch, dass die Sorgen der Anleger überwogen. Von knapp 8 Euro fällt der Preis auf unter 3 Euro. Gemäß dem Börsenmotto „if panic, panic first“ verlassen viele das sinkende Schiff. Dabei geht es zuerst einmal nur darum, dass es plötzlich kaum Käufer am Markt gibt, während die Verkäufer in der großen Überzahl sind. Daher fiel der Aktienkurs wie ein Stein.

Aktuell fühlen sich einige Marktteilnehmer von dem günstigen Preis der Aktie angezogen. Doch die Ungewissheit bleibt hoch. Niemand weiß, wie und ob Geschäfte mit russischen Unternehmen möglich sein werden. Auch die Frage nach der Bewertung muss neu gestellt werden. Was ist der faire Wert für diese Aktie, wenn die alten Erträge nicht mehr erzielbar sind? Der Preis einer Aktie sollte nie alleine den Ausschlag für ein Investment geben. Wenn Anleger bei Gazprom eine Einstiegsgelegenheit suchen, noch wird der Wert nicht gehandelt, dann sollten sie die Zurückeroberung der Kursmarke bei 3,30 Euro abwarten. Erst ein Überwinden dieses Widerstandsbereich würde für etwas Stabilität sorgen.

Anleger in russischen Aktien befinden sich in Not. Sie haben zu lange an ihren Papieren festgehalten. Jetzt ist nicht nur der Handel ausgesetzt, sondern auch die Grundlage des Geschäfts ist zu hinterfragen. Ob der Aktienkurs je wieder alte Hochs sehen wird, steht in den Sternen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Wie funktioniert das Indikatoren-Trading? (mehr erfahren)

 

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