An der Börse kann jede Veränderung große Kursbewegungen zur Folge haben. Der DAX hat in den letzten Tagen eine 180 Grad Wendung hinlegen können, nachdem am Sonntag Abend US-Präsident Biden seine Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hat. Sofort kam es zu Bewegungen an den Kryptobörsen und am Montag auch an den Aktienbörsen. Getätigte Geschäfte mussten neu geprüft und viele beendet werden. Positive Verwerfungen waren die Folge. Doch nun endet dieser Effekt.
Die letzten Wochen bewegte sich der deutsche Aktienmarkt seitwärts. Je wahrscheinlicher der Sieg des Präsidentschaftskandidaten Trump wurde, umso schwächer war der DAX, so die kurstechnische Reaktion. Ein US-Präsident Trump würde die deutsche Exportwirtschaft behindern, soweit waren sich die Marktteilnehmer einig. Sie verkauften ihre Positionen in Deutschland. Die Aktienkurse gaben nach.
Sonntag Abend dann die Überraschung. US-Präsident Biden tritt nicht mehr erneut an. Vize-Präsidentin Harris soll übernehmen und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten werden. Damit sind die Ausrichtungen der Investoren durcheinander geraten. Plötzlich ist der Wahlkampf wieder eröffnet und Trump keinesfalls der sichere Gewinner. Damit können auch die deutschen Unternehmen wieder hoffen. Positionen auf fallende Kurse wurden eilig geschlossen. Neue Nachfrage nach Aktien befeuerte zusätzlich den Kursanstieg. Der DAX erreicht in wenigen Tagen die Marke von 18.650 Punkten.
DAX, Tageschart, Stand 15.547 Punkte
Jetzt ist Trump keinesfalls aus dem Rennen, wie die Reaktion der Börsenkurse nahelegen würde. Anleger sind hier schlicht überrumpelt worden. Positionen haben nicht mehr zu der neuen US-politischen Situation gepasst und mussten eilig geschlossen werden. Man kann auch sagen, die Karten sind neu gemischt worden. Manch ein Beobachter vermutet jetzt einen ausgeglicheneren Wahlkampf.
Geht es nach den wirtschaftlichen Aussichten, dann hat sich zwischen dem Wochenende und heute wenig getan. Die USA steuern weiterhin auf eine Rezession zu und Europa und Asien sind schwach. Dennoch wollen die Marktteilnehmer schlau sein und die Zukunft zu ihren Gunsten antizipieren. Egal wer neuer US-Präsident oder Präsidentin wird, eine konjunkturelle Talfahrt ist nicht zu verhindern.
Der DAX hat mit seiner außergewöhnlichen Bewegung alle Marktteilnehmer kräftig durcheinandergewürfelt. Wer negativ eingestellt war, der ist jetzt positiv. Wer zuvor bereits positiv eingestellt war, der ist nun überzeugt, dass die Börsenrallye neu an Fahrt aufgenommen hat. Die Börsenstimmung konnte stark gesteigert werden, ohne dass sich in drei Handelstagen irgendetwas verändert hat.
Anleger sollten den aktuellen Anstieg nicht überbewerten. Es handelt sich um Verwerfungen, weil Positionen auf den Sieg von Trump aufgebaut wurden und diese eilig angepasst werden mussten. Mehr ist nicht passiert. Der DAX trifft bei 18.650 Punkten auf einen Widerstand. Hier scheint auch der Kaufdruck der letzten Tage nachzulassen. Ohne einen Sprung über diese Widerstandslinie sollte es wieder abwärtsgehen. Die erste Unterstützungszone liegt bei 18.500 Punkten, eine zweite bei 18.375 Punkten. Solange der Index oberhalb dieser Marken verbleibt, hat er auch die Chance, das bisherige Allzeithoch anzugreifen. Fällt der Index unter 18.375 Punkte zurück, dann ist der gesamte charttechnische Ausbruch in Frage zu stellen.
Die Börse nimmt bekanntlich die Zukunft vorweg, dementsprechend preist sie ihre Annahme in die Kurse ein. Das Problem ist jedoch, dass niemand die Zukunft kennt, es kann immer anders kommen. Trump ist plötzlich „der Alte“. Dennoch hat er immer noch die besseren Chancen, wie es gerade aussieht. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Börsenteilnehmer diesen Umstand erkennen werden. Jetzt, wo sich die Börsenkurse beruhigen, werden sich die Marktteilnehmer entsprechende Gedanken über die Nachhaltigkeit dieser Kursreaktion an den Börsen machen können.
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