In China kühlt die Konjunktur ab. Es handelt sich um das Land, welches als Lokomotive der Weltwirtschaft bezeichnet wird. Naheliegenderweise sollte sich die Stimmung an den Aktienmärkten bei solchen Meldungen schnell eintrüben. Für gewöhnlich reagieren die Anleger zuallererst, wenn es um ihr Geld geht. Der Blick auf den DAX-Verlauf zeigt jedoch ein ganz anderes Bild. Die Kurse drängen nach Norden und sie lassen sich von keiner negativen Nachricht aufhalten.
Wie auch immer man es am Aktienmarkt dreht und wendet, die Unternehmen müssen Umsätze und Gewinne erzielen, wenn ein Kursplus fundamental begründet werden soll. Wenn dieses Ziel nicht erreicht werden kann, dann sind die aktuellen Bewertungen zu hoch. Gerade wurde die Gas-Umlage verkündet. Den deutschen Bürgern werden Mehrkosten angelastet. Dieses Geld fehlt folgerichtig für den Konsum. Es kommt zu einer wirtschaftlichen Verlangsamung. Unternehmen werden in der Zukunft weniger Umsätze realisieren können (wenn sie es nicht anderweitig kompensieren können). Trotzdem drücken die Aktienkurse in den letzten Tagen nach oben, was nicht so recht in das gesamtwirtschaftliche Bild passen will.
DAX, Tageschart, Stand 13.877 Punkte
In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Die selbsterfüllende Prophezeiung“ wurde auf die positive Stimmung am Aktienmarkt hingewiesen. Dass der Index dabei seit mehreren Wochen ansteigt, mahnt jedoch zur Vorsicht, da dies auf spekulative Käufe hindeutet.
Dass der DAX trotz schlechter werdender konjunktureller Daten weiter ansteigt, kann womöglich auf Hedgefonds zurückzuführen sein. Diese wollen oder müssen ihre Positionen schließen, indem sie Aktien kaufen (welche zuvor verkauft wurden). Sie fachen damit die Nachfrage an und lassen den Index stärker klettern, als es für das derzeitige Börsenumfeld richtig wäre.
Der Sprung über den Widerstandsbereich bei 13.800 Punkten wurde als naheliegend betrachtet, weil sich die Käufer derzeit nicht aufhalten lassen wollen. Doch nun wird die Luft dünn. Mit dem Erreichen des Preisbereiches bei 13.900 Punkten fühlen sich die Käufer besonders stark und genau jetzt rechnet kaum jemand mehr mit sinkenden Kursen.
In diese Freude hinein können nun Anleger, die die Börsenmarktrallye der letzten Wochen genutzt haben, ihre Aktien verkaufen. Trotz allerbester Laune der Anleger kommt es in solch einem Fall zu sinkenden Kursen. Sollte der DAX wieder unter 13.800 Punkte rutschen, dann ist ein Fehlausbruch spruchreif. Unterhalb von 13.800 Punkten sollte der Index den Zielbereich bei 13.100 Punkten ansteuern.
Besonders der hitzige Anstieg der letzten Tage passt nicht mehr in das Bild, was für die derzeitige wirtschaftliche Verfassung passend wäre. Dass das Korrekturziel bei 13.800 Punkten kurzzeitig übersprungen wurde, überrascht nicht, denn nun kaufen all diejenigen, die zu spät sind, die Aktien von denjenigen, die ihre Gewinne mitnehmen wollen. Aktien wandern in unsichere Hände und die Kurse geben wegen der Stärke der Verkäufer nach. Marktteilnehmer sollten die DAX-Bewegung bei 13.900 Punkten eng verfolgen und einen Fehlausbruch einplanen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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