Der DAX konnte sich lange Zeit gegen sinkende Kurse wehren. Während die US-Indizes teils deutlich unter die Räder kamen, frönte man diesseits des Atlantiks weiterhin stabilen Notierungen. Die Ursache hierfür wird am Markt mit Umschichtungen größerer Adressen begründet, die Kapital aus USA nach Europa bewegen. Die Rallye beim DAX kommt seit kurzer Zeit ins Stocken. Heute beginnt eine nicht überraschende Verkaufswelle.
An der Börse gibt es das Phänomen, dass Kurse ansteigen, weil sie zuvor angestiegen sind. Dabei braucht es weder einen Grund noch eine andere Form der Begründung. Bezahlt jemand den Preis einer Aktie, dann kommt ein Geschäft zustande. Und wenn dieser Preis ständig klettert, dann steigen auch die Indizes und damit auch die Stimmung am Markt. Dies wiederum lockt Anleger an der Seitenlinie, die dann ebenfalls einsteigen. Die Nachfrage nach Aktien nimmt zu und die Kurse klettern weiter. So geschehen in den letzten Wochen, als der DAX trotz eines widrigen Börsenumfeldes sehr deutlich ansteigen konnte (mehr über die Börse).
DAX, Stundenchart, Stand 15.303 Punkte
In den Artikeln „DAX-Ausblick: Die Rallye basiert auf Nichts“ und „DAX-Ausblick: Die Aktien-Wundertüte“ wurde auf diese ungewöhnliche Börsensituation hingewiesen. Für einen Moment herrschten an der Börse traumhafte Zustände, als die Aktienkurse trotz weiterhin hoher Inflation und einem höherem Zinsniveau mühelos ansteigen konnten.
Doch dieses Kursplus beim DAX steht auf einem wackligen Fundament. Nur weil die Aktienkurse angestiegen sind, heißt das noch lange nicht, dass sich auch die wirtschaftliche Situation verbessert hat. Weiterhin gilt, dass die USA und Europa in eine Rezession schlittern sollten. Noch hoffen die Anleger auf eine milde Variante, damit ihr Depot wenig Kursverluste verkraften muss.
Wenn es nach den Köpfen der Anleger geht, dann ist die Inflation überwunden (weil sie ein paarmal zurückgegangen ist), die Rezession nichts wovor man Angst haben müsste (der Staat eilt womöglich zur Hilfe) und höhere Zinsen werden die Party an den Börsen nicht bremsen (ein Fehler). Dabei meldet das statistische Bundesamt ganz aktuell einen leichten Anstieg der Inflation für Deutschland im Monat Januar (8,7 %). Die rückwärtsgerichteten Trippelschritte der letzten Monate scheinen ein Ende zu haben.
Der DAX sollte in dieser Woche den Weg nach Süden einschlagen, wie in diesem Wochenausblick (mehr erfahren) beschrieben wurde. Der erste Kursrückgang sollte den Index bis in den Bereich bei 15.300 Punkten sinken lassen. Diese Abwärtsbewegung hat eine größere Verkaufswelle angestoßen, die in einer zweiten Bewegung den Index auch noch bis in den Bereich bei 15.080 Punkten nachgeben lassen sollte.
Entscheidend ist nun das Verhalten der Marktteilnehmer im Kursbereich bei 15.290 Punkten. Sobald der DAX auf Basis des Stundenschlusskurses diese Marke unterschreitet, sollte die beschriebene Abwärtsbewegung klarere Formen annehmen und die Aktienkurse sinken lassen. Ohne einen Rückfall unter diese Marke hat der Index die Gelegenheit bis zur gestrichelten Linie bei ca. 15.420 Punkten anzusteigen, um dann von einem späteren Niveau aus zu sinken.
Trotz der vielen Hoffnungen der Anleger, die Börsenkurse wollen nicht mehr in den Himmel klettern. Der DAX ist fällig für eine Korrektur, die sich bisher nur zögerlich zeigte und sich mit der heute begonnenen Verkaufswelle nun ausprägen kann.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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