Was waren das für fulminante Wochen seit Jahresbeginn, als die Aktienkurse den DAX nach Norden drängten. Damals war noch Dynamik im Markt. Mit Schwung kletterten die Preise stark und entfachten eine unglaubliche Rallye. Jetzt jedoch ist die Luft bei Aktien raus. Die ersten Konzerne haben durchwachsene Zahlen präsentiert und weitere werden folgen. Eine Fortführung der Rallye wird unter diesen Umständen schwer.
In den USA läuft die Berichtssaison bereits die zweite Woche, während in Deutschland diese erst langsam beginnt. Auffallend ist nun, dass entweder die Zahlen der US-Unternehmen sofort enttäuschen (z.B. 3M, Microsoft) oder der Ausblick schwach ausfällt. So etwas ist nicht nach dem Geschmack der Marktteilnehmer, die sich schon sehr weit aus dem Fenster gewagt haben. Wie schon mehrfach in diesem Blog beschrieben wurde, verläuft diese Rallye auf dünnem Eis. Allein die Hoffnung, dass das Zinserhöhungstempo der FED gebremst wird, ist keine Grundlage für einen Aktienkauf. Es bleibt dabei, die Inflation der letzten Monate kostet Kaufkraft der Verbraucher und das wird sich in den Ergebnissen der Unternehmen zeigen.
DAX, Tageschart, Stand 15.041 Punkte
Wenn der Kaufdruck erst einmal aus dem Markt ist, dann stockt der Anstieg, so wie in den letzten beiden Tagen zu Wochenbeginn. Marktteilnehmer beginnen daraufhin zu klagen und in den Nachrichten kommen die Wörter Korrektur und Gewinnmitnahmen häufiger vor. Die einen halten sich auf dem erreichten Niveau daraufhin mit Wertpapierkäufen zurück, während die anderen zu Gewinnmitnahmen neigen. Es kommt vermehrt zu Wertpapierverkäufen und der DAX beginnt zu sinken. Erst langsam und dann immer deutlicher dreht der Markt.
Aktuell kämpft der DAX mit der Verteidigung der Unterstützungslinie bei 15.000 Punkten. Unter den gegebenen Umständen sollte in dieser Woche eine Abwärtsbewegung erfolgen, wie in der Analyse „DAX-Ausblick: Hoffnungsrallye vor dem Ende“ beschrieben wurde. Bisher wurde der Teil des „Anstieg stockt“ umgesetzt. Heute nun kommt es zum Unterschreiten der Kursmarke bei 15.000 Punkten, um die nun gekämpft wird. Sollte der DAX erneut unter diese Marke sinken, dann sollte eine deutliche Verkaufswelle die Aktien erfassen und den Index bis in den Bereich bei 14.826 Punkten sinken lassen.
Der Jahresstart beim DAX verlief beispiellos. Der Index stieg in sehr kurzer Zeit von ca. 14.000 Punkten bis in den Bereich von 15.200 Punkten. Anleger sollten diese außergewöhnliche Kursbewegung als Ausnahme ansehen und nicht einfach auf eine Fortsetzung hoffen. Wie der Blick in die Quartalsberichte der Unternehmen zeigt, geht die Zeit der großen Gewinne langsam dem Ende entgegen. In einer ersten Reaktion entlassen die Unternehmen Mitarbeiter, um die Kosten zu drücken, doch dann wird es an die Gewinne gehen.
Anleger machen sich noch Hoffnungen, dass die Aktienkurse bald wieder ihre Rallyebewegung aufnehmen werden. Risiken werden kleingeredet, in der Art „Zinsen werden nur noch minimal angehoben werden“ oder „die Rezession wird mild ausfallen“, doch im Grunde ist die Luft bei Aktien raus. Die Berichtsaison in Deutschland sollte einen ersten Hinweis auf diese Entwicklung geben.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: So folgen Sie dem DAX-Trend (mehr erfahren)