Der DAX erklimmt heute ein Rekordhoch. Damit hat auch der deutsche Aktienmarkt sein Allzeithoch verbessern können, was die Marktteilnehmer besonders freut. Man war hierzulande schon traurig, dass die Börsenparty nur in den USA zu laufen schien. Den Ausschlag gab die Tapering Ankündigung der US-Notenbank FED. Dennoch ist die Reaktion der Börsen etwas irritierend, da genau das eingetreten ist, wovor die Anleger (angeblich) Sorge hatten. Für den Moment reden sich die Marktteilnehmer die Lage schön.
Die Sache mit dem Tapering, der Rücknahme des Ankaufprograms, wurde von der US-Notenbank im Vorfeld ausreichend kommuniziert. Daher wusste der Markt, dass das monatliche Volumen von 120 Milliarden USD monatlich um 15 Milliarden USD abgebaut werden wird. Dieser Schritt war demnach nicht überraschend, doch die Reaktion der Börsenindizes schon. Diese begannen anzusteigen und freuten sich sozusagen über diese Ankündigung. Angeblich gebe es jetzt Klarheit. Diese Begründung klingt ungenügend, da ja keine Neuigkeiten verkündet wurden. Möglicherweise wollten die Marktteilnehmer einfach Aktien kaufen.
DAX, Tageschart, Stand 16.029 Punkte
Viel wichtiger ist der Fakt, dass die Droge Geld weniger wird. Noch, und das kann als Grund für die Partylaune herhalten, können sich die Anleger über die Fortführung der Liquiditätsmaßnahme freuen. Das Ankaufprogramm endet nicht sofort, sondern wird ganz sanft zurückgefahren. Zudem soll an der Zinsschraube erst einmal nicht gedreht werden. Die Zinsen sollen niedrig bleiben.
Jetzt steigen die Aktienkurse, während sich gleichzeitig die Konjunktur abkühlt. Das passt nicht zusammen. In China fiel zu Wochenbeginn der staatliche Einkaufsmanagerindex mit 49,2% sehr schwach aus. Aus den USA fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex erneut, nach schwachem September, im Oktober auf 60,8 Punkte. Ohne eine starke Konjunktur wird es schwer werden, Gewinne zu erzielen. Ohne Gewinnaussichten wird es für die Börsenanleger höhere Kurse zu erzielen.
Den DAX interessieren die Rahmenbedingungen aktuell nicht. Wie der unglaubliche Anstieg seit dem Tief bei 14.816 Punkten verlaufen ist, wollte das Allzeithoch erzielt werden, koste es, was es wolle. In der Euphorie redet auch kein Anleger mehr von einer Überhitzung oder einer hilfreichen Korrektur. Manche spekulieren, trotz des enormen Anstiegs, gar auf eine Fortsetzung der Rallye.
Der Bick auf das obige Chartbild zeigt den Widerstandsbereich bei 16.030 Punkten. Ohne ein Schlusskurs über dieser Marke sollte der Kaufwille der Anleger nachlassen. Gewinnmitnahmen sollten die nächsten Tage dominieren und manch einen Marktteilnehmer zum Verkauf seiner Anteile animieren. In der Folge sollte der DAX dann bis in den Bereich bei 15.800 Punkten nachgeben. Für eine wirkliche Korrektur wäre dieser Rückgang zu wenig. Es wird sich dann zeigen, ob ausreichend Käufer den DAX über dieser Marke halten können.
Kann der DAX sich über 16.030 Punkten halten, dann werden sich die Käufer einfach weiter austoben. Die Hausse nährt die Hausse, so heißt es an der Börse. Die Rallye passt nicht in das Bild einer prosperierenden Wirtschaft. Die Zeichen stehen auf Abkühlung und dennoch kann beim DAX ein neues Allzeithoch erzielt werden. Das passt nicht zusammen. Aber solange die Anleger sich die Welt schön reden wollen, dann ist das an der Börse möglich.
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Ihr
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