Am Aktienmarkt nimmt die Zuversicht in den letzten Tagen zu, nachdem China Unterstützung für seine Wirtschaft angekündigt hat. Auch die überwiegend positiven Quartalszahlen heben die Stimmung. Nun folgt zudem noch eine gelpolitische Entscheidung am Abend, auf die die Anleger hin fiebern. Doch zu viel Zuversicht ist an der Börse häufig nicht gut, denn Hochmut kommt vor dem Fall.
Am Aktienmarkt wird die Luft dünner. Besonders die Unternehmenszahlen zeigen Schwächesignale. Industrieunternehmen müssen bereits Gewinnwarnungen aussprechen, während sich die Technologieunternehmen noch über Wasser halten können. Doch auch hier sind die Zukunftsaussichten trüb, da der Ausblick enttäuscht, wie aktuell bei einigen Unternehmen zu verfolgen ist. Zudem schwächelt die Konjunktur in Deutschland, was das Interesse an Aktien erst einmal nicht bremst. Dennoch sollten Anleger nun über Gewinnmitnahmen nachdenken, denn Potenzial ist an der Börse kaum noch vorhanden. Das Rückschlags-Risiko ist jedoch hoch.
DAX, Tageschart, Stand 16.177 Punkte
Ein Großteil der derzeitigen Zuversicht hat wenig mit fundamentalen Dingen zu tun, sondern mehr an der Art wie die Börse funktioniert (mehr erfahren). Jede Schwäche beim DAX wird sofort gekauft. Solch eine Entwicklung gibt den Marktteilnehmern Sicherheit, um noch mehr Aktien zu kaufen oder bestehende Positionen zu halten. Steigen die Kurse, dann steigt die Stimmung und damit entsteht wieder Nachfrage nach Aktien, die dann auf ein begrenztes Angebot trifft. Die Kurse steigen.
Doch das muss nicht immer so bleiben. An der Börse ist es eben auch eine wichtige Kunst den Moment für den Ausstieg zu finden, bevor die Kurse wieder in den Keller rutschen. Viele Aktien haben in den letzten Jahren Kursverluste erlitten. Diese sind jedoch nicht häufig in den Medien zu sehen. Börse bleibt kompliziert, auch wenn das manchmal in Vergessenheit gerät. Daher sollten sich Anleger nicht von der Kursentwicklung der großen Tech-Unternehmen blenden lassen. Kurssteigerungen wie bei Apple, Nvidia oder Tesla sind nicht die Regel.
Im Ausblick für die neue Handelswoche „DAX-Ausblick: Mit Mühe und Not“ wurde zunächst ein leichter Anstieg angenommen. Dieser sollte den DAX bis in die Kurszone bei 16.250 – 16.290 Punkten heben. Es wurden 16.225 Punkte, zu mehr reichte es bisher nicht, da natürlich ein Teil der Marktteilnehmer die riskante Marktsituation erkennt und sich zurückhält. Wer im Besitz von Aktien ist, der sieht zu seine Papieren loszuwerden, sodass der DAX nun zu Ermüdungserscheinungen neigt.
Wie im obigen Chartbild zu erkennen ist, ist das Potenzial auf der Oberseite gering. Maximal könnte der DAX bis 16.290 Punkte steigen. Diese Chance hat der Index jedoch nur, solange er oberhalb von 16.120 Punkten verbleibt. Fällt der DAX unter diese Marke, dann lösen sich die Hoffnungen der Optimisten in Luft auf und der Aktienmarkt schlägt dann den Weg nach Süden ein. Sinkende Kurse sollten es in solch einem Fall einfach haben, da die letzten Wochen unnatürliche Stärke signalisiert haben, die es gar nicht gab. Folglich sollten die Verkäufer leichtes Spiel haben.
Lange haben sich Anleger mit KI-Hype und Zinsgipfel Hoffnungen auf ewig steigende Kurse gemacht. Heute Abend wird die US-Notenbank FED ihre Leitzinsen erhöhen (morgen dann die EZB). Warum die Währungshüter danach den Rückwärtsgang einlegen sollten, ist bisher nur den euphorisierten Börsenteilnehmern bekannt. Eine Überraschung von Seiten der Währungshüter sollte hier keinesfalls verwundern. Anleger sind im derzeitigen Marktumfeld sehr positiv eingestellt. Sie sehen nur Gewinne und ignorieren das Risiko. An der Börse ist so eine Einstellung gefährlich.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Wie den DAX-Trend erkennen? (mehr erfahren)