Letzte Woche wäre im DAX eine langweilige geworden, wäre da nicht die EZB-Sitzung am Donnerstag gewesen. Diese hat die Anleger zwischenzeitlich durchgeschüttelt. Zum Wochenschluss blieb ein Unentschieden übrig, was das mangelnde Vertrauen der Investoren in das aktuelle Marktgeschehen ausdrückt. Der DAX kam eine ganze Woche nicht vom Fleck. Das ist insofern wichtig, da für den DAX gerade die Zeit für eine mögliche Jahresendrally abläuft.
Wer neue Anleger für die Börse begeistern will, der muss schlichtweg überzeugender auftreten. Verfolgt man den DAX-Verlauf, dann muss sich der Anleger oftmals fragen, wo denn die Energie vergangener Jahre geblieben ist. Die Börse macht derzeit einfach keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Es könnte daher bald zu einem Stimmungsumschwung kommen, der weitere Investoren vom Aktienmarkt abkehren lässt.
DAX, Tageschart, Stand 9291 Punkte
Das Chartbild hat sich im Tageschart zur Vorwoche nicht groß verändert. Fünf neue Kerzen sind hinzugekommen, die jedoch wenig erkenntnisreich sind. Festzuhalten ist der eingetragene Widerstand bei 9420 Punkten, der seine hemmende Wirkung unter Beweis stellen konnte.
Wichtiger ist der Eindruck, der sich aus der Wochenkerze ableiten lässt. Die Wochenkerze hat fast keinen Körper, hat aber einen langen Docht und eine lange Lunte (Kerzenname: Doji). Das bedeutet, dass unter der Woche eine Berg- und Talfahrt durchgemacht wurde. Die Investoren sind sich über die zukünftige Richtung im Unklaren.
Spannend wird es nun in der kommenden Woche. Das Signal für eine mögliche Unterbrechung des laufenden Anstiegs ist ausgesandt. Nun muss geschaut werden, wie die Marktreaktion ausfällt. Sobald das Tief der Vorwoche bei 9148 Punkten unterschritten wird, haben sich die Anleger für fallende Kurse entschieden. Anders hingegen, wenn es den Investoren gelingen sollte, das Hoch der Vorwoche bei 9467 Punkten zu überwinden. In dem Fall wären Anleger gezwungen, auf den Ausbruch nach oben zu reagieren und würden in den Markt drängen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich der Startzeitpunkt einer möglichen Jahresendrally an der Marke bei 9467 Punkten entscheiden und ein Anstieg über diesen Kursbereich würde Potential freisetzen. Shortanleger würden aus ihren Positionen gedrängt werden und müssten auf die Käuferseite wechseln. Trendanleger würden auf den Zug aufspringen.
Mit jedem Tag, an dem der DAX nicht vorwärtskommt, verlieren die Anleger etwas Mut bezüglich der Jahresendrally. Schnell werden dann Gedanken laut, dass man die Gewinne des Jahres vielleicht schon mal realisieren sollte. Jede noch so leichte Schwäche im Markt würde dieser Gruppe von Marktteilnehmern die Entscheidung leichtmachen, doch zu verkaufen.
Wenn ein positives Signal ausgesandt werden soll, dann also bald.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team