Jetzt ist es passiert. Eine Wochenkerze des DAX hat die gesamten Kursgewinne der letzten sieben Wochen zunichte gemacht und damit eine Trendwende an der Börse aktiviert. Damit löst sich all das Geplänkel rund um die die Kurszone bei 16.000 – 16.200 Punkten auf. Der deutsche Aktienmarkt fällt daraufhin stark zurück und bestätigt diese Trendwende. Damit ist die weitere Richtung an der Börse klar und auch das Kursziel aus der Doppeltop-Formation lässt sich bestimmen.
Die Anleger wollten ins Risiko gehen. Sie haben sich trotz Gegenwind an der Börse, nämlich von der Zins- und der fundamentalen Seite, für den Aktienerwerb entschieden. Damit kauften sie Wertpapiere zu hohen Preisen, die nun im Kurs deutlich nachgeben. Überraschend ist das nicht und dennoch sind Medien und Marktteilnehmer nun beunruhigt. Obwohl die Anleger voreilig von Zinssenkungen geträumt haben, bereiten die Zentralbanken jetzt die nächsten Zinsanhebungen vor. Damit hätten Anleger rechnen können, doch sie wollten lieber an weiter steigende Börsenkurse glauben. Für den Moment ist dieser Traum erst einmal ausgeträumt.
DAX, Tageschart, Stand 15.603 Punkte
Fairerweise muss erwähnt werden, dass die großen Marktteilnehmer eine Korrektur so lange wie nur möglich verzögern und somit die Anleger verwirrt haben. Mehrere Male kam es in den letzten Monaten, trotz unmöglicher Ausgangssituationen, zu neuen Allzeithochs. Das Finale dieser Irritationen war der Halbjahresabschluss, bei dem der Stärke dominiert wurde, wo keine war.
Wie im obigen Chartbild zu erkennen ist, wurde die Umkehrformation Doppeltop mit dem Unterschreiten der Aktivierungslinie bei 15.660 Punkten bestätigt. Die große Kerze im Donnerstagshandel spricht hier eine klare Sprache. Damit ist die weitere Richtung für den Aktienmarkt vorgegeben. Solange der DAX unterhalb der Aktivierungslinie bei 15.660 Punkten verbleibt, ist er akut für eine Fortsetzung der laufenden Abwärtsbewegung gefährdet. Intraday kann der Index eine Rückeroberung antäuschen, doch es zählt der Tagesschlusskurs.
Ein Kursziel lässt sich bei dieser Formation anhand des Abstandes zu den beiden Top-Linien ableiten. Dieselbe Spanne, die der DAX oberhalb der Aktivierungslinie angestiegen war, wird dann unterhalb dieser Linie angelegt. Das Kursziel für den DAX lautet daher mindestens 15.000 Punkte. Ende Juni wurde diese Formation in dem Artikel „DAX-Ausblick: Es drohen Kursverluste“ mit genauer Zielmarke vorgestellt.
Die beiden dominierenden Themen am Markt sind Leitzinsen und Konjunktur. Beides nicht neu, doch jetzt, wo die Börsenkurse sinken, ist das Interesse daran gewachsen. Zu Recht natürlich, da höhere Leitzinsen aufgrund der hohen Inflation notwendig sind. Um die Inflation wirkungsvoll zu bekämpfen, muss der Leitzins oberhalb der Inflation liegen. Daran wollen FED und EZB in den kommenden Wochen arbeiten. Dies gefällt den Anlegern nicht.
Wertpapierbesitzer müssen nicht immer investiert sein. An der Börse steigen die Kurse nicht in den Himmel. Und dennoch, besonders am Ende von langen Anstiegsphasen, wollen die Anleger an paradiesische Zustände und noch mehr Gewinne glauben. Dies wird den Gierigen dann zum Verhängnis. Für die kommenden Wochen und Monate sollte es mit dem deutschen Aktienmarkt abwärtsgehen. Die angesprochene Trendwende wurde aktiviert.
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Ihr
start-trading Team
P.S.: Die Grundlagen der Börse verstehen (mehr erfahren)