Der DAX konnte eine starke Woche abschließen. Die Medien sind nun voller positiver Einschätzungen und erwarten eine Fortsetzung. Dieser plötzliche Stimmungswandel agiert jedoch ohne Fundament. Es gibt nichts das einen Kursanstieg an den Börsen untermalen würde. Viel deutlicher sind die Widerstände und die Schwächen, die den aktuellen Markt begleiten. Die Risiken sind weiterhin hoch und das gilt es zu beachten. Die kommende Woche könnte daher für viele überraschend verlaufen.
Was wäre, wenn sich der Aktienmarkt gar nicht aufgemacht hat, um neue Höhen zu erreichen. Was wäre, wenn der Anstieg der letzten Woche allein dem Geschehen am Terminmarkt zuzuordnen ist: Am letzten Freitag war der Tag der Abrechnung. In der neuen Woche sind nun alle Zwänge abgeworfen. Und hier liegt die große Gefahr. Der Markt kann sich selbst überlassen werden.
DAX, Tageschart, Stand 12.518 Punkte
Die aktuelle Aufwärtsbewegung verläuft ganz ohne Fundament, wie auch der Blick in die Meldungen zeigt. Apple bringt ein neues Iphone heraus und die Kanzlerin wird bald wiedergewählt. Das ist sozusagen alles, womit die Akteure als Kaufgrund aufwarten können.
Doch dieser Schein trügt. Unternehmen sehen sich mit Gegenwind konfrontiert und werden ihre Gewinnziele nicht erfüllen können. Der Markt ist stark gesättigt, sodass kein Gewinnpotenzial mehr vorhanden ist. Ohne diese positive Erwartungshaltung sind Aktien zu teuer. Gleichzeitig neigt sich die Zeit des billigen Geldes dem Ende zu. Die Zentralbanken überlegen noch, wie sie eine Wende in der Geldpolitik kommunizieren können. Man hat erkannt, dass das hemmungslose Gelddrucken nicht seine Wirkung erzielt und zu Schaden an anderer Stelle führt. Es passt daher überhaupt nicht ins Bild, dass sich der DAX unter diesen Umständen plötzlich befreit haben soll.
In der kommenden Woche ist zunächst mit einem Test eines wichtigen Bereiches, nämlich bei 12.350 Punkten, zu rechnen. Dort (an dem blauen Kreis) wird sich entscheiden, wie nachhaltig der aktuelle Anstieg wirklich ist. An dieser Stelle verläuft eine tragende Trendlinie. Wenn der Markt tatsächlich Käufer vorzuweisen hat und wenn die Aufwärtsbewegung tatsächlich echt sein sollte, dann muss der DAX an dieser Linie wieder nach Norden abdrehen.
Bleibt dieser Beweis aus, dann würde das die Theorie bestätigen, dass der Anstieg der letzten Woche auf Sand gebaut wurde. Vermehrt würden sich Anleger mit Verlusten konfrontiert sehen und die Reißleine ziehen. Der Stimmung würde erneut drehen und diesmal mit Verkaufsdruck einhergehen. Anleger würden erkennen, dass sie einem Trugschluss aufgesessen sind. Der DAX würde in diesem Fall bis 11.950 Punkte nachgeben.
Anleger sollten genau auf die Reaktion an dem blauen Punkt im obigen Chart achten. Dieser hat einen richtungsweisenden Charakter und wird Einfluss auf die nächste Kursbewegung haben. Bleiben Sie über den DAX informiert und erhalten Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team