Spannende Tage sind am deutschen Aktienmarkt zu beobachten. Viele Krisen werden für einen Moment vergessen. Die Kurse steigen deutlich, zur Überraschung vieler Marktteilnehmer. Dadurch werden die Anleger unter Druck gesetzt. Zum Nachdenken lässt man ihnen keine Zeit. Wer unter Druck und unter Hast handeln muss, der kann das Für und Wider seiner Entscheidung nicht abschätzen. Vor allem jedoch führt das zu Fehlern, wie sich schon bald herausstellen sollte.
Börsenkurse haben ihre eigene Welt, wie man an den vergangenen Tagen wieder gut erkennen kann. Obwohl die Nordkorea-Krise aktuell ist, die US-Schuldenkrise drängte, der Hurrikan Irma Florida bedroht, interessierte das die Käufer von Wertpapieren überhaupt nicht. An der Börse geht es letztendlich nur um den Gewinn. Für den Profit ist dem Investor alles recht. Und wenn dieser entscheidet, dass die Sorgen der Anderen sein Gewinn sein können, dann kauft er Aktien. So schlicht lässt sich die Gedankenwelt des Anlegers zusammenfassen. Jeder ist auf seinen eigenen Vorteil bedacht und genau hier liegt das Geheimnis des aktuellen Anstiegs. Er ist womöglich nicht das, wonach er aussieht.
DAX, Tageschart, Stand 12.296 Punkte
Der DAX erreichte gestern den Kursbereich bei 12.350 Punkten. Diese Zone lässt sich an der blauen oberen Linie gut erkennen. Der Index hat somit einen Rücklauf an das letzte Verlaufstief vollzogen, der jedoch deutlich zu heftig ausfiel. Diese panische Reaktion kann die Ursache haben, dass hier dem wartenden Anleger ein Stimmungswandel suggeriert werden sollte, den es bisher nicht gibt.
Dass der deutsche Aktienmarkt nicht direkt wieder in den Rallyemodus wechseln kann, liegt an den veränderten Rahmenbedingungen. Ein fester Euro nimmt den Kursen das Anstiegspotenzial. Ein deutlich ansteigender Goldpreis zeigt, dass bereits Umschichtungen im Gange sind. Kapital fließt von Aktien zu den Edelmetallen. Solch ein Schritt bremst Aktien aus. Unter normalen Marktmechanismen ist daher eine Fortsetzung des DAX-Anstiegs nicht zu favorisieren. Ganz im Gegenteil.
Dem DAX sollte es schwerfallen, weiter als zum Bereich bei 12.350 / 12.380 Punkten zu kommen. Die gestrige Tageskerze visualisiert bereits, dass Verkäufer im genannten Preisbereich bereitstehen. Es handelt sich um einen Shootingstar. Das Hoch konnte nicht gehalten werden und die Kurse fielen bis in die Nähe des Eröffnungskurses zurück. Naheliegend ist nun ein überraschender Abverkauf, der jederzeit seinen Anfang nehmen kann. Der Index sollte dabei das letzte Tief bei 11.868 Punkten unterschreiten und sein zweites Kursziel bei 11.450 Punkten erreichen. Der Index wäre nur dann aus dem Schneider, wenn es ihm gelänge, über den Preisbereich bei 12.500 Punkten zu kommen (siehe grünes X im Chartbild).
Die nächste Abwärtsbewegung sollte deutlich ausfallen. Viele Marktteilnehmer werden ihre Anteile gleichzeitig verkaufen wollen, da sie dann realisieren werden, dass sie sich zu einem Fehler haben hinreißen lassen haben. Der (Kauf-)Druck der letzten Tage sollte sich als ein taktisches Verwirrspiel herausstellen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team