Am Aktienmarkt wurde letzte Woche noch gefeiert. Der DAX hatte Geburtstag und das erste Halbjahr an der Börse verlief stark. Doch die Freude hält nicht lange, denn das Anlegerherz wird durch ständig neue schwache Konjunkturzahlen auf die Probe gestellt. Zudem kann der DAX alte Hochs nicht mehr erreichen, was ein Warnsignal darstellt. Nun kommt der Anleger zu Recht ins Grübeln, ob die Luft am Aktienmarkt raus ist und ob Gewinnmitnahmen Sinn machen.
Deutschland ist bekanntlich in der Rezession und die USA fahren schnell auf diese zu. In China schwächt sich das Wirtschaftswachstum merklich ab. Naheliegend, dass eine Exportnation wie Deutschland weniger Geschäfte machen kann, wenn die großen Hauptabnehmerländer mit Konjunktursorgen kämpfen. So verwundert es kaum, dass die deutschen Exporte im Mai um 0,1 % auf 130,5 Milliarden Euro nachgaben. Dabei hatten die Experten mit einem Zuwachs von 0,3 % gerechnet.
Anleger können es drehen und wenden, wie sie möchten, doch die Zeit des billigen Geldes ist vorüber. Jetzt ist Geld teuer (Leitzinsen wurden angehoben), was zu einer Zurückhaltung bei Investitionen und bei Konsumenten führt. Solch eine Markphase (mehr erfahren) ist keinesfalls negativ, sondern sie führt zum Abbau von Überkapazitäten, lässt Fehlinvestitionen erkennen und korrigieren. Gute Unternehmen profitieren, während schlechte Unternehmen scheitern.
DAX, Tageschart, Stand 15.981 Punkte
Der DAX beginnt den Handelstag unter der runden 16.000 Punkte Marke. Damit wird ein Scheitern des DAX im Bereich von 16.200 Punkten immer klarer. Anleger sollten diesen Kursrückgang beachten, da diesmal gar kein Versuch mehr unternommen wurde, dass alte Verlaufshoch zu erreichen.
Entscheidend ist und war die Kursmarke bei 16.011 Punkten, die aus dem Wochenchart her besteht und ihre Kraft entfaltet. In der Analyse „DAX: Inflationsangst ist wieder da“ aus der letzten Woche hieß es hierzu:
Ein Sprung über diese Marke würde für kurze Zeit Anstiegspotenzial bis 16.200 Punkte eröffnen (aus dem Tageschart), das dann erneut abverkauft werden sollte. Wieder unter 16.011 Punkten sollte der Verkaufsdruck dann zunehmen.
Dieser prognostizierte Abverkauf findet gerade statt. Immer mehr Anleger trennen sich von ihren Wertpapieren, wohlwissend, dass die Zukunftsaussichten trübe sind und damit auch den börsennotierten Unternehmen schwierige Zeiten bevorstehen. An der Börse hat das Mitnehmen von Gewinnen noch niemandem geschadet. Anleger sollten darüber nachdenken.
Der DAX sollte ab jetzt unterhalb von 16.011 Punkten weiter nach Süden tendieren. Das nächste Kursziel ist mit 15.670 Punkten festzumachen. Aus dem Wochenchart ergibt sich ein größeres Bild. Hier lautet das Kursziel 15.200 Punkte. Die Trendpfeile sind demnach abwärts gerichtet. Besonders das Scheitern des DAX im Bereich bei 16.200 Punkten ist ein Warnsignal an die Anleger.
Anleger sollten schnell ins Grübeln geraten, da die letzten beiden Allzeithochs sofort abverkauft wurden. Zudem hat sich an der Börse eine gefährliche Sicherheit breitgemacht. Das Gefühl, Aktien könnten immer nur steigen ist überpräsent, sodass eine Abkühlung die Marktteilnehmer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen wird.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: So führen Indikatoren zum Börsenerfolg (mehr erfahren)