Signale

Der Aktienmarkt gibt nach der gestrigen US-Leitzinsentscheidung nach, obwohl bis zum Abend DAX und Co noch nicht nachgeben wollten. Anleger hofften weiter auf positive Worte des US-Notenbankchefs Powell. Doch Hoffnung ist nicht angebracht in einem Marktumfeld, in dem die Risiken deutlich überwiegen, bei dem Banken wanken und die Rezession vor der Tür steht. Dann begann die Pressekonferenz und sie enttäuschte.

Mit der Leitzinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte hatten die Marktteilnehmer im Vorfeld der gestrigen Sitzung der US-Notenbank gerechnet. Damit steigt der US-Leitzins auf 5,00 bis 5,25 Prozent. Das ist noch immer nicht hoch genug, um die Inflation zu bekämpfen, trotzdem fordern Anleger und auch Politiker unbedingt eine Abkehr von dem Zinserhöhungszyklus. Anders als viele andere Zentralbanken hat die FED zwei Mandate, nämlich für Geldwertstabilität zu sorgen und gleichzeitig auch für eine stabile wirtschaftliche Lage. Hier schlagen zwei Herzen in einer Brust und diese beiden Aufgaben lassen sich aktuell nicht zusammenbringen.

DAX, Tageschart, Stand 15.733 Punkte

Wie schon im Vorfeld der US-Notenbanksitzung in dem Artikel „DAX: Abverkauf noch am Anfang“ beschrieben, kann die FED nur zwischen dem Kampf gegen die Inflation (Zinsen hoch) und Kampf gegen die Rezession (Zinsen runter) entscheiden. Dazwischen geht es nicht, es sei den sie lamentiert mit leeren Worten und verhält sich still. Dann wählt sie einen Zwischenweg, der riskant ist, da Nichtstun eben keine Lösung ist.

Investoren haben diese Zurückhaltung durchschaut, da die Worte der FED leer waren. Sie griff auf die Hilfe des Konjunktivs zurück, also hätte, könnte, würde und das hat den Marktteilnehmer nicht geschmeckt. Wenn die US-Notenbank sagt, sie könnte sich eine Pause beim Zinsanhebungszyklus vorstellen, dann redet sie dem Finanzmarkt nach dem Mund, sie sagt aber nicht, dass sie so handeln möchte. Man werde von Sitzung zu Sitzung entscheiden und die Bewertung anhand der Marktdaten vornehmen. Alles leere Worte.

Short Signal ID 3502

Anleger sind nun enttäuscht. Dabei muss man unterstreichen, dass enttäuscht nur jemand sein kann, der zuvor falsche Erwartungen hatte. Es gab keinen Grund anzunehmen, dass die FED ihren Kampf gegen die Inflation aufgeben wird. Sie kann auch nicht, wie häufig in diesem Blog erwähnt. Ihr Ziel ist eine Inflationsrate bei 2%, davon ist sie noch weit entfernt.

Der DAX gibt heute weiter nach. Das Kursziel für den Index lautet 15.000 Punkte. Ein Unterschreiten der Marke bei 15.688 Punkten wird den Abverkauf beschleunigen. Immer mehr Marktteilnehmer werden sich für Gewinnmitnahmen entscheiden, da sich die Lage für den Aktienmarkt eintrübt. Zudem wankt bereits die nächste US-Bank und lange wird man den Bürgern und Investoren nicht weismachen können, dass im US-Bankwesen alles rosig ist. Da auch die FED nicht viel ausrichten kann, wenden sich die Anleger vorerst enttäuscht von den Börsen ab.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Welche Fehler machen Zentralbanken? (mehr erfahren)

 

Share This