Automobilwerte sind die Verlierer, sowohl in der wirtschaftlichen Betrachtung als auch am Aktienmarkt. Es hat sich in den letzen Jahren schon angedeutet, wie deutsche Automobilhersteller nicht mehr den Takt vorgeben, sondern nur noch auf die Konkurrenz reagieren. Auch die Daimler Aktie ist von dieser Entwicklung nicht verschont geblieben. Der Aktienkurs sinkt seit Jahren. Der Abverkauf wurde mit dem Ausbruch der Coronakrise immer stärker, doch nun keimt Hoffnung auf.
Man muss den Autoherstellern keine Träne nachweinen. Sie hatten die Gelegenheit aus ihrer Position des Stärkeren heraus, neue Ideen und innovative Technik zu entwickeln. Haben sie aber nicht. Sie haben sich auf dem Erreichten ausgeruht und, was noch viel schlimmer ist, der Konkurrenz den Weg zum Erfolg geebnet. Alles was Daimler und Co eingefallen ist, waren immer dieselben Autos, mit leicht besseren Verbrauchswerten oder neuen Scheinwerfern. Das Fahrzeug blieb gleich. Damit gewinnt man keinen Blumentopf.
Daimler, Monatschart, Stand 22,67 Euro
Die Automobilmarke mit dem Stern stand lange Zeit für Premiumqualität. An der Börse ist man von dieser Qualität nicht mehr überzeugt, wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt. Der Aktienkurs notiert auf demselben Niveau, auf dem er im Jahre 2003 auch schon gewesen war. Soviel zu den endlosen Beteuerungen manche Marktteilnehmer „Aktien müsse man lange genug halten“. Von wegen!
Der jetzt laufende Abverkauf ist zum Teil dem Gesamtmarkt geschuldet. Zudem ist die Autobranche nicht so stark, als das sie eine Rezession in Deutschland bzw. einen globalen Nachfragerückgang abfedern könnte. Es wird Entlassungen und Umsatzrückgänge geben. Verständlich, dass sich hier Anleger zurückhalten. Niemand hat es eilig Wertpapiere zu kaufen und schon gar nicht von Autoherstellern.
Diese Zurückhaltung führt zu einem immer tiefer sinkenden Aktienkurs, der jetzt einen Bereich erreicht hat, an dem etwas Hoffnung aufkommen kann. Im Preisbereich bei 17 Euro (blaue Linie) befindet sich eine wichtige Unterstützungslinie. Gleichzeitig hat der Aktienkurs die untere Begrenzungslinie eines fallenden Trendkanals erreicht. Es handelt sich hier jedoch um den Monatschart, sodass tägliche Veränderungen nicht so stark ins Gewicht fallen sollten. Wichtig ist, dass der genannte Unterstützungsbereich auf Monatsbasis verteidigt werden kann. In dem Fall käme es zu einem Lichtblick im Chartbild. Schnell würden sich dann neue Käufer für eine Korrekturbewegung bis in den Bereich bei 39 Euro finden.
Im Moment ist die Lage noch düster, doch die Linien im Chartbild digitalisieren eine baldige Unterstützung der Käufer. Dennoch befinden sich die Anleger in einer unbekannten und ungewöhnlichen Situation. Je nachdem wie es mit der Coronakrise weitergehen wird, sollte mit Bedacht vorgegangen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Erst kommt die Deflation und dann die Inflation (mehr erfahren)