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An der Börse spielen die Kurse verrückt. Anleger zahlen jeden Preis, um an der Rallye teilzuhaben. Der DAX steigt auf Rekordstände. Niemand macht sich mehr Sorgen um steigende Infektionszahlen, keiner hat mehr Angst vor einer dritten Welle. Je schlimmer die Coronakrise zu werden scheint, umso höher klettern die Kurse. Anleger wollen Rendite und keine Sorgen. Also werfen sie alle Bedenken über Bord. Dieses Verhalten ist äußerst riskant und ging in der Vergangenheit schon schief.

Das wohl berühmteste Beispiel für Übertreibungen an der Börse ist die Tulpenmanie im 16. Jahrhundert. Menschen haben für eine Zwiebel Haus und Hof hergeben, in der Hoffnung der Preis würde noch höher steigen. Erst im Nachgang haben viele erkannt, welch großen Fehler sie gemacht haben. Nicht anders verlief die dot.com-Blase zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Kleine unbedeutende Firmen wurden an die Börsen gebracht, am Börsengang wurde verdient und Risiken nicht mehr beachtet. Das Hirn der Anleger setzte wieder aus.

DAX, Wochenchart, Stand 14.743 Punkte

Heute werden für Kryptowährungen (z. B. Dogecoin) Summen auf den Tusch gelegt, die im Nachgang manch einen Käufer Tränen in die Augen treiben wird. Kaum jemand macht sich die Mühe zu verstehen, in was er oder sie da investiert. Es wird gekauft, was die anderen kaufen und was in Social Media Kanälen die meisten Klicks hat. Aufgrund der Massenbewegung, wollen immer mehr Anleger an einer Kursrallye teilhaben, weshlab solch ein Vorgehen eine Zeit lang gut geht.

Nicht anders sehen die Bewertungen an den Börsen aus. Marktteilnehmer bezahlen enorme Preise für Unternehmen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die an sie gestellten Gewinnerwartungen nicht erfüllen werden. Warum also kaufen die Anleger trotzdem Aktien, als gebe es Morgen keine mehr? Die Mehrheit ist nämlich allein an einem Kursplus interessiert. Aktien werden gekauft, der Kurs soll steigen und dadurch dem Käufer Gewinn einbringen. Bei diesem Prinzip fehlt der Blick auf die fundamentale Unternehmung. Was machen die da und welche Zukunftsaussichten gibt es? Darin liegt eine Gefahr.

Gerade steht die Welt vor der dritten Coronawelle. Die Anleger haben aber keine Angst vor den Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Je schlechter die Meldungen werden, umso höher steigen die Kurse, könnte man schlussfolgern. Dieses Verhalten tritt an der Börse zum Ende von langen Haussephasen auf. Die Zuversicht der Marktteilnehmer in den Aktienmarkt ist unumstößlich. Jahrelang wurde das Gehirn auf steigende Kurse gepolt und das hat Konsequenzen. Jeder Kursrücksetzer gilt im Allgemeinen als Kaufgelegenheit. Jede negative Nachricht gibt den Käufern mehr Mut, dass Staaten und Zentralbanken in der Not helfen werden. Und kaum hat man sich versehen, steht der DAX wieder auf Allzeithoch (mehr erfahren).

Entgegen früheren Blasen am Aktienmarkt gibt es eine Besonderheit. Früher platzte die Blase zuerst und dann wurde versucht, mit Zinssenkungen dagegenzuhalten. Diesmal sind sich alle einig, dass die Blase gar nicht erst platzen soll, weil schon zuvor Hilfe von den Zentralbanken kommen wird. Und tatsächlich der Blick auf die Kurstafel zeigt Rekordstände für DAX, Dow-Jones und Co.

Short Signal ID 2940

Dennoch wachsen auch an der Börse die Kurse nicht in den Himmel. Sie wachsen länger, weil die Stützungsmaßnahmen besonders groß ausfallen. Noch mehr billiges Geld führt unweigerlich zu einer Entwertung der umlaufenden Geldmenge. Inflation ist das große Thema in diesem Jahr. Um diese zu bekämpfen, müssten Zentralbanken die Leitzinsen eigentlich anheben. Diesen Schritt werden sie kaum wagen wollen, da verschuldete Staaten und eine verschuldete Wirtschaft höhere Finanzierungskosten gar nicht tragen können. Sie merken dieses Dilemma besonders wenn sie positive Nachrichten von der US-Wirtschaft hören (unserer Konjunktur geht es hervorragend) aber im gleichen Atemzug die US-Notenbank trotzdem die Zinsen niedrig lassen will. Es passt einfach nicht zusammen.

Für den Moment wird jeder Euro, der im Homeoffice gespart wird, an den Aktienmarkt getragen. Mit einem leichten Zugang zum Börsenhandel und Transaktionen für null Euro werden vermehrt Privatanleger angesprochen, die jetzt auch gewinnen wollen. Sie setzen ihr Erspartes ein, um ebenfalls ein Teil der Börsenrallye zu sein. In solchen Momenten setzt das Gehirn häufig aus. Sie denken nicht nach, sondern kaufen einfach die Trendbranchen der letzten Jahre. Doch die Zeit der günstigen Preise ist vorbei.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung an den Börsen und melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Wann ist Ihr Geld in Gefahr (mehr erfahren)?

 

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