Signale

Mit Spannung wurde die EZB-Entscheidung am heutigen Mittag erwartet. Und sie hat es wieder einmal getan. Sie hat den Märkten unter die Arme gegriffen. Hat sie mit Liquidität versorgt. Sie verspricht eine weitere Phase grenzenlosen Geldes, welches offenbar nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird. Dennoch, die Börsen sind in den Rallyemodus übergegangen und feiern die Entscheidung. Doch was passiert, nachdem die Euphorie vorüber ist? Kommt dann der Kater?

Der DAX versucht, die 10.000-Punkte-Marke zu erreichen. Noch am Vormittag hatte er kurzzeitig unter 9.700 Punkten notiert. Doch wenn die EZB Geldpolitik macht, dann profitieren hauptsächlich die Aktienmärkte. Das ist ein offenes Geheimnis. Die Währungshüter ließen es sich nicht nehmen, die an sie gestellten Erwartungen zu übertreffen.

DAX, Wochenchart, Chartbild aus „DAX-Analyse: Jahresausblick Teil 2

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Besonderes Augenmerk fällt auf die Entscheidung, die Leitzinsen auf 0 % zu senken. Bisher hat dieser bei 0,05 % notiert. Dieser Schritt war in den Prognosen im Vorfeld nicht erwartet worden. Das Volumen für das Anleihekaufprogramm wurde auf 80 Milliarden Euro (zuvor 60 Milliarden) im Monat erhöht. Man muss sich nur mal die Dimension vor Augen führen, welche Summen hier von der EZB eingesetzt werden.

Die Zukunft der Eurozone ist mit dieser heutigen Entscheidung keinesfalls besser geworden. Alle Probleme, die es zuvor gab, gibt es heute auch noch. Die EZB hat sich Zeit gekauft, wie schon viele Male zuvor. Solch eine Geldpolitik ist nicht im Sinne Europas, wo man doch auf Stabilität Wert legt. Jetzt hat man alle Restriktionen über Bord geworfen und freut sich über jede neue Form der Geldflutung, über Negativzinsen und auch über Inflation. Das ist eine beängstigende Entwicklung.

Es ist nun eine Frage der Zeit, wann die Marktteilnehmer verstehen werden, dass die Geldpolitik der EZB einem Abschneiden des Astes gleichkommt, auf dem man sitzt. Die Folge ist ein lauter Knall. Vor allem wird man wegen der Auswirkungen überrascht sein, obwohl man selbst den Brand gelegt hat.

Die EZB hat heute nicht überzeugen können. Die Finanzmärkte haben in erster Reaktion positiv reagiert, aber diese Freude sollte nicht lange halten. Der DAX befindet sich in der Gesamtbetrachtung in einer Korrektur, so wie in unserem Beitrag „DAX-Analyse: Jahresausblick Teil 2“ kommuniziert. Diese Aufwärtsbewegung ist jetzt vollständig. Solange der Index unter 10.033 Punkten notiert, ist mit einem baldigen Kursrutsch zu rechnen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

 

 

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