Signale

Ein massiver Abverkauf war das Resultat am gestrigen Tag, nachdem US-Inflationsdaten gemeldet wurden. Der DAX ging um mehrere Hundert Punkte in die Knie. Die Anleger haben sich den Hoffnungen hingegeben und blauäugig Aktien gekauft, obwohl die Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert. Gestern rückten die fundamentalen Daten in den Fokus der Anleger, was einen Schock gleichkam, nämlich dass sich die Inflation bereits eingenistet hat.

An der Börse lassen sich Aktien ohne einen besonderen Grund kaufen und verkaufen. Jeder kann anhand seiner Erwartungen, seiner Stimmung oder seines Systems handeln (mehr erfahren) und somit Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen. In den letzten Tagen stiegen die Märkte, weil zum einen in dieser Woche eine Sondersituation besteht, wie in dem Artikel „DAX: Die verzweifelte Rallye“ erklärt wurde und zum anderen die Anleger an ein Abflachen des Inflationsdrucks glauben wollten.

DAX, Tageschart, Stand 13.169 Punkte

Der Hintergedanke ist hinlänglich am Markt bekannt. Würde der Inflationsdruck nachlassen dann wäre die US-Notenbank FED nicht gezwungen, diese stark zu bekämpfen. Gestern um 14:30 Uhr war es so weit. Die US-Inflationsdaten wurden gemeldet. Im August betrug die Teuerung 8,3 %. Das war mehr als die Anleger erwartet hatten. Was jedoch noch wichtiger ist. Die Kern-Inflationsrate stieg auf 6,3 (vorher 5,9 %). Diese Zahl ist für die Anleger besonders wichtig, weil die Kernrate die schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert. Sie zeigt eine geglättete Version der US-Inflationsentwicklung. Damit ist nun für alle Beteiligten klar, dass sich die US-Inflation verfestigt hat. Sie steigt unter kleinen Schwankungen. Nun braucht es noch stärkere Kraftanstrengung, um das Inflationsgespenst zu vertreiben.

Der DAX fiel nach der Bekanntgabe der US-Inflationsdaten den ganzen Nachmittag und gab auch am Abend weiter nach. Nachbörslich sank die DAX-Indikation bis in den Bereich bei 13.070 Punkte. Dabei notierte der Index kurz vor den US-Inflationsdaten bei 13.550 Punkten. Ein heftiger Abverkauf.

Der Börsenhimmel hat sich verdunkelt. Die US-Notenbank wird nun, anstatt wie von den Investoren gehofft, noch mehr unternehmen müssen, um den Inflationsdruck zu bremsen. In ihrer nächsten Sitzung ist eine Leitzinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte bereits eingepreist. Nun machen sich die Anleger Sorgen, ob die FED nicht auf einen ganzen Prozentpunkt anheben wird. Wenn sie die Inflation in die Schranken weisen will, muss sie sogar den großen Schritt gehen, doch noch ist etwas Zeit sich Gedanken zu machen.

Short Signal ID 3221

Der DAX befindet sich weiterhin unter den Zwängen des großen Verfallstags am Freitag. Das kann ein Grund sein, warum die Kurse trotz schlechtem Umfeld noch passable halten. Für die weitere Entwicklung des Index kommt es insbesondere auf die rote Linie in der Bildmitte an.

Kann der DAX oberhalb von 13.130 Punkten verbleiben, dann besteht Hoffnung für die Markteilnehmer, dass sie mit einem blauen Auge davonkommen werden. Zumindest kurzfristig. Fällt der Index unter diese genannte Marke zurück (ein Tagesschlusskurs wäre ein guter Hinweis), dann sollten die Verkäufer wieder das Zepter übernehmen. In dem Fall wird es kritisch an der Börse, da dann ein schnelles Abrutschen bis an die Jahrestiefs nichts auszuschließen ist.

Es ist die Kerninflation, die den Anlegern Sorgen macht. Sie ist nur mit einem hohen Zinsniveau zu bremsen. Hohe Zinsen verteuern Fremdkapital für die Unternehmen und machen Investitionen unrentabel, was an der Börse gar nicht gut ankommt.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Ihre Fragen zum Thema Geld (mehr erfahren)

 

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