Signale

Die Aktienkurse steigen weiter. Der DAX notiert auf Jahreshoch, die US-Indizes auf Allzeithoch. Nichts, so scheint es, kann den Anstieg der Indizes bremsen. Immer mehr Anleger werden somit genötigt, ebenfalls in den Aktienmarkt einzutauchen. Auch sie sollen von der Anlageform Aktie profitieren, so wird medial kommuniziert. An der Börse passiert jedoch nichts ohne einen Hintergedanken. Auch diesmal verfolgen die Käufer eigene Ziele.

Der aktuelle Kursanstieg an den Börsen wird immer kurioser. Keine Nachricht kann die Laune der Anleger trüben. Jede noch so kleine Meldung bezüglich nicht enttäuschender Konjunkturdaten oder zum Handelsstreit wird sofort mit einer Kaufwelle quittiert. Das Niveau, um die Kurse weiter nach Norden zu treiben, liegt extrem tief. Es hilft im aktuellen Umfeld auch nicht mehr auf das niedrige Zinsumfeld zu verweisen oder dass sich mit anderen Anlagen nichts verdienen lässt. Die Börsen haben sich verselbstständigt. Die Rallye ist fundamental nicht untermauert, was einigen Käufern durchaus bewusst ist.

DAX, Tageschart, Stand 13.228 Punkte

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Thematik gefunden, die zeitlos ist. Ein Thema, dem die Börsen viel Aufmerksamkeit widmen, zum Beispiel der Handelsstreit zwischen den USA und China. Am Anfang haben die Marktteilnehmer tatsächlich ein großes Interesse an einem gütlichen Ausgang dieser Gespräche. Doch irgendwann, das Thema wird inflationär verwendet, verselbstständigt sich das Ganze. Allein schon eine Terminauswahl, eine Ankündigung eines möglichen Treffens reicht schon aus, um die Marktteilnehmern zum Kauf zu animieren. Je weiter solch eine Phase andauert, umso höher klettern die Kurse. Man beginnt dann Einigungen zu feiern (Phase I), die es noch gar nicht gibt. Die Indizes erreichen Rekordstände. Am Aktienmarkt erhöht sich der Druck.

Die starken Marktteilnehmer erkennen, dass sie die restlichen Anleger, die sich bisher nicht getraut haben zu investieren, jetzt unter Zugzwang setzen können. Die Kurse wollen nicht fallen, Korrekturen bleiben aus. Solange Käufer Aktien nicht hergeben bzw. Aktien zu jedem Preis kaufen, solange fallen Aktienkurse nicht. Bleiben die Kurse hoch, dann entledigen sich die Anleger ihrer vorsichtigen Haltung. Über Unsicherheiten macht man sich an der Börse dann keine Gedanken mehr, das Risikobewusstsein nimmt zu.

Dass nun immer mehr Anleger den Weg an die Börse suchen, obwohl sie das vom Zeitpunkt oder von der Bewertung her vielleicht nicht wollen, bringt einen interessanten Gedanken zutage. Was wäre, wenn die Absicht der Käufer darin bestehen würde, den DAX auf ein Allzeithoch zu heben. In solch einem Moment hätten sie das Blatt gewendet, hätten den Index ausbrechen lassen. Mit solch einer charttechnischen Entwicklung würden sich sofort institutionelle als auch private Anleger noch mehr (als bisher) am Aktienmarkt engagieren wollen. Besonders Privatanleger, die sich gerne über ETFs im Aktienmarkt tummeln, würden sich beeilen, ebenfalls auf den fahrenden Börsenzug aufzuspringen.

Short Signal ID 2480

Was im letzten Absatz euphorisch klingt, ist natürlich nicht ohne einen Hintergedanken der Käufer, die sich in den letzen Monaten mit Aktien vollgesogen haben. Sie werden, es reicht dafür, wenn der DAX über 13.600 Punkte notiert, sofort handeln und all ihre aufgelaufenen Gewinne realisieren wollen. Genau dann, wenn die Mehrheit der Beobachter und die der Medien zum Einstieg in den Aktienmarkt blasen, werden sich die starken Hände zurückziehen. Der Blick auf das obige Wochenchartbild zeigt, wie stramm der Index nach Norden drängt. Es geht gar nicht mehr um Nachrichten, nicht mehr um die Unternehmensentwicklung. Es geht allein darum, den DAX über 13.600 Punkte zu heben, um die oben beschriebene Marktreaktion zu erzwingen.

Obwohl der DAX stark überkauft ist, und obwohl eine Korrektur dringend nötig ist, haben die Käufer den Markt weiterhin fest im Griff. Sie lassen nicht locker. Deshalb ist es naheliegend, dass auch in der neuen Woche die Aktienkurse ihren Weg nach Norden fortsetzen werden. Nur ein Rückfall unter 13.166 Punkte würde für ein Nachlassen der Kräfte sprechen. Anleger sollten beachten, dass die Börse keine Einbahnstraße ist und dass am Aktienmarkt gewinnorientierte Absichten verfolgt werden. Wer am Ende der Gewinner ist, zeigt sich, wenn die Euphorie plötzlich verschwunden ist.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit aktuellen Einschätzungen zum Aktienmarkt. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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