Signale

So langsam dämmert es einigen Anlegern, dass der Aktienmarkt doch nicht mehr das große Potenzial bietet, was sich manch einer erhofft hatte. Das Allzeithoch rutscht in weite Ferne, ein Handelskrieg bestimmt das Geschehen und Gewinnwarnungen nehmen zu. Der Trendpfeil für die Wirtschaft dreht bereits nach Süden und das wird an der Börse gerade abgebildet. In der technischen Analyse lässt sich diese Trendwende anhand eines Musters visualisieren. Auch ein Kursziel lässt sich ableiten.

An der Börse ist das tägliche Geschehen hektisch. Meist orientieren sich Anleger dabei an aktuellen Nachrichten. Doch betrachtet man die Kursbewegungen mit etwas Distanz, dann erkennt man schnell das große Ganze. In diesem Fall kommt die Analyse des aktuellen Chartbildes des DAX zu der Erkenntnis, dass der Aktienmarkt an einem Trendwendemuster arbeitet. Dieses nennt sich Schulter-Kopf-Schulter und findet am Markt starke Beachtung. In Kürze wird eine Schlüsselstelle angelaufen werden, auf die besonders viele Marktteilnehmer achten. Sie wird entscheiden, ob dieses Umkehrmuster aktiviert wird.

DAX, Tageschart, Stand 12.496 Punkte

Je größer eine Trendwendeformation ist, umso stärker die Auswirkungen auf den Markt, sobald sie aktiviert wird. Diese Erkenntnis ist wichtig, denn der aktuelle Verlauf am Aktienmarkt ist gerade dabei, die Umkehrformation Schulter-Kopf-Schulter auszubilden.

Zunächst folgt eine Erklärung, was es mit diesem Muster auf sich hat. Nach einer längeren Anstiegsphase kam es, im Frühjahr 2017, zu einem stärkeren Rückgang der Kurse. Dieser Hügel im Chartbild wird als erste Schulter (linkes S) markiert. Nach den Abgaben kommt es zunächst zu wilden Käufen am Markt. Zu viele Marktteilnehmer sind sich sicher, dass dieser Kursrückgang eine einmalige Chance bietet, um Wertpapiere zu erwerben und von einem weiteren Anstieg zu partizipieren. Dieser Anstieg fand im Herbst 2017 statt. Es kam Anfang 2018 noch zu einem weiteren Versuch, das vorige Hoch nachhaltig zu überspringen. Dieser Versuch misslang und es kam zu heftigen Verkäufen am Markt. Dieses beschriebene Hoch wird als Kopf (mitte K) markiert.

Der crashartigen Kursrückgang im Frühjahr 2018 wird von einigen Marktteilnehmern noch immer als Chance interpretiert. Sie kaufen bereitwillig Aktien und lassen sich von den angeblich günstigen Preisen leiten. Die aufkommende Nachfrage lässt die Kurse wieder steigen. Schnäppchenjäger und Anleger, die ihre missliche Lage durch das berühmte Nachkaufen verbilligen wollen, sind in dieser Phase vorne weg. Interessant ist, dass in dieser Phase die Nachrichten zum Aktienmarkt positiver werden, welche den Anlegern Mut machen sollen. Aktien werden als gute Investition dargestellt und den Deutschen wird wieder vorgehalten, sie würden falsch sparen (lesen Sie mehr zum Thema Geld und Sparen).

Die Absicht solch einer Stimmungsmache ist jedoch eine ganz andere. Große Marktteilnehmer erkennen die ersten Anzeichen einer Trendwende und auch, dass der Aktienmarkt zur Schwäche neigt. Sie suchen nun ausreichend neue Käufer, die ihre Aktien aufkaufen wollen. Das ist die berühmte Distributionsphase. Große Marktteilnehmer trommeln für den Aktienkauf und verkaufen ihre Wertpapiere an meist unerfahrene Anleger. Die Kurse steigen für eine kurze Zeit (rechtes S).

Diese beschriebene Anstiegsphase wird dann abrupt abgebrochen. Es kommt zu nachgebenden Notierungen über viele Branchen hinweg. Erneut geht der Markt in die Knie und vergrößert den Abstand zu seinem letzten Hoch. Mit den drei Markierungen S-K-S ist nun die Ausgangslage für Schulter-Kopf-Schulter Formation offensichtlich. Eine Trendumkehr droht. Es kommt nun darauf an, wie der Markt an der Nackenlinie reagieren wird. Sie ist der Abschlusspunkt dieses Musters. Man kann den Bereich bei 11.900 Punkten auch als Aktivierungslinie bezeichnen (markiert als gelber Punkt). Erst der Bruch aktiviert die beschriebene Umkehr.

Long Signal ID 2107

Mit all den zuvor genanten Informationen lasen sich nun Schlussfolgerungen vornehmen. Der DAX wird den Preisbereich bei 11.900 Punkten testen wollen, um zu sehen, wie es um den Marktzustand steht, d. h., er wird vom aktuellen Niveau zunächst ca. 600 Punkte verlieren. An der Nackenlinie kommt es dann zu einer großen Richtungsentscheidung. Anleger sollten unbedingt auf diese Preismarke achten. Sie gilt als größeres Signal an viele Marktteilnehmer.

Naheliegend ist, und das wurde in diesem Blog in den letzten Wochen und Monaten häufig beschrieben, dass es zum Bruch der Aktivierungslinie bei 11.900 Punkten kommen wird. Damit wäre die vorgestellte Schulter-Kopf-Schulter-Formation aktiviert. Die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer schwenkt dann auf Verkaufen und auf weiter sinkende Notierungen.

Durch den Bruch werden vermehrt automatische Verkaufsaufträge aktiviert. Es kommt daher zu schnell fallenden Kursen, die den Preisbereich bei 11.500 Punkten erreichen sollten. In der ersten Reaktion auf den Kursverfall kommt es zu einer Gegenbewegung mit dem Ziel der Bruchstelle / Nackenlinie bei 11.900 Punkten. Dieser kurze Anstieg ist jedoch zum Scheitern verurteilt. Schon bald geht es wieder abwärts und diesmal, aufgrund der bestätigten Trendwende, kräftig abwärts.

Das Kursziel für solch eine Umkehrformation lässt sich aus dem genannten Muster ablesen. Die Wegstrecke, die nach Süden abgetragen werden wird (rechte, senkrechte, blaue Linie), ist üblicherweise so lang wie der maximale Abstand zwischen der Nackenlinie und der höchsten Stelle des Kopfes (linke, senkrechte, blaue Linie). Das Kursziel für den DAX lautet demnach 10.200 Punkte.

Anleger sollten die Brisanz der aktuellen Marktlage beachten. Es kommt viel auf die Aktivierungslinie in der Bildmitte an. Wir beobachten für Sie den Verlauf des deutschen Leitindexes und melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren (hier geht’s zum Newsletter).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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