Steigende Kurse sind Verkaufskurse. Dies zeigt sich heute erneut. Wer jetzt Aktien kauft, der spielt mit dem Feuer. Wer sich jetzt in den Markt ziehen lässt, der zahlt zu viel für seine Aktien. Der DAX springt nach den hervorragenden Nvidia Zahlen bis in den Bereich bei 15.900 Punkten, doch dann zeigen sich wieder die Verkäufer. Diese sind stärker, mächtiger und haben gerade viele Argumente auf ihrer Seite. Der wieder aufgenommene Abwärtstrend verfolgt ein Kursziel.
Mit Spannung haben die Anleger gestern Abend auf die Nvidia Zahlen hin gefiebert und es lässt sich wohl kaum anders beschreiben als „besser geht es nicht“. Das Chip-Unternehmen übertraf alle Erwartungen zu Gewinn, Umsatz und Ausblick. Diese Euphorie führe dann zu einem nachbörslichen Kursfeuerwerk am Aktienmarkt, weshalb heute die US-Futures im Plus und der DAX mit einer satten Kurslücke in den Handelstag gestartet sind. Besonders Privatanleger lassen sich nun zu hitzigen Wertpapierkäufen verleiten, was riskant ist, wie in dem Artikel „DAX: Im Risiko vor den Nvidia Zahlen“ beschrieben wurde.
DAX, Tageschart, Stand 15.779 Punkte
Bei Nvidia herrscht eine Ausnahmesituation. Viele Unternehmen in der Welt wollen den KI/AI-Anschluss nicht verlieren und kaufen jetzt zu jedem Preis die entsprechenden hochleistungsfähigen Chips. Aber ein Unternehmen allein kann eine Rezession nicht aufhalten. Der Erfolg ist daher isoliert zu betrachten und kann nicht auf eine Stärke des Gesamtmarktes umgelegt werden.
Die Profis haben sich die Verkaufsgelegenheit heute Vormittag nicht entgehen lassen. Während die Medien und die Berichterstattung extrem positiv über die Nvidia-Zahlen war und so die Anlegergier erhöht wurde, drückten die großen Player auf den Verkaufsknopf. Der DAX fiel sofort nach Handelseröffnung zurück. Der steile Abverkauf hat einen eindeutigen Charakter. Im aktuellen Marktumfeld gibt es kein Potenzial, sondern nur Risiken. Die Konjunkturdaten sprechen bereits eine klare Sprache.
Im Bereich bei 15.780 Punkten versucht sich der Index an einer Stabilisierung. Dies ist der nahenden US-Eröffnung geschuldet, von der sich die Marktteilnehmer positive Impulse erhoffen. Doch diese Hoffnung ist auf Sand gebaut. Auch an den US-Märkten sollte ein starker Handelsstart abverkauft werden, sodass dann auch der DAX wieder unter Verkaufsdruck kommen sollte. Gestern hieß es dazu „Sell the facts“. Ohne einen Sprung zurück über 15.900 Punkte wird der Index in Kürze den Bereich bei 15.666 Punkten ansteuern und dann auch unterschreiten. Das mittelfristige Kursziel lautet 15.030 Punkte.
Übergeordnet gilt es, das große Bild im Hinterkopf zu behalten. In dem Artikel „DAX-Ausblick: Die Börsenblase platzt“ wurde auf das Ende des Börsenbooms hingewiesen. Kapital ist teuer geworden. Unternehmen wollen es nicht leihen, Investitionen bleiben aus. Das ist kein Problem an sich, denn zuvor waren die Kapitalmarktzinsen zu niedrig und das hat zu Exzessen geführt. Jetzt normalisierst sich alles wieder (mehr erfahren).
Wer sein Geld in Sicherheit bringen kann, der zögert jetzt nicht. Eine Rezessionsphase, wir sind ja noch am Anfang, dauert dann ein paar Jahre. In dieser Zeit kommt es zu Verlusten bei den Unternehmen und zu Prognoseanpassungen, sodass die heutigen Börsenbewertungen zu hoch sind. Verkäufer wissen das und deshalb ist der DAX unter Druck.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Einen fallenden DAX mit Tradingsignalen handeln (hier ansehen)