Nun hat die US-Notenbank wie erwartet ihren Leitzins um 0,25% gesenkt. Die EZB hat wie erwartet die Füße stillgehalten und nicht an der Zinsschraube gedreht. Das Treffen von US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi hat stattgefunden. Alles, worüber sich die Anleger den Kopf zerbrochen haben, ist nun Geschichte. Und jetzt ist die Luft für neue Kursfantasien raus – zumindest vorübergehend.
Fed-Chef Powell konnte den Anlegern einen Nackenschlag versetzen, als er verlauten ließ, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember nicht sicher sei. Für einen Moment war der Schock unter den Anlegern nicht zu übersehen. Die Indizes rutschten in den Keller.
Doch wir erleben an der Börse eine „Long-only“-Zeit – eine Phase, in der „Buying the Dip“, also das Kaufen im Tief, zum Wettbewerb geworden ist. Niemand fürchtet mehr das Investitionsrisiko an der Börse. Die Mehrheit will Aktien kaufen, und viele nutzen dabei auch die kurzfristigen Gelegenheiten. Daher verwundert es kaum, dass die US-Indizes sich schnell wieder gefangen haben.
DAX, Tageschart, Stand 24.139 Punkte
Der Fed-Chef hat zwar die Peitsche herausgeholt, als er die Unsicherheit weiterer Zinssenkungen ansprach, doch die Anleger wissen genau, dass dieser Zinspfad begonnen hat und weitere Zinssenkungen folgen werden. Powell wollte vermutlich einfach den Aktienmärkten gegen das Schienbein treten.
Er hatte allerdings auch Zuckerbrot dabei. In der Pressekonferenz wurde das Ende des „Quantitative Tightening (QT)“ angekündigt – der Abbau der Fed-Bilanz. Man hätte diese Maßnahme natürlich weiterführen können, da das, was zur Corona-Zeit in den Markt gepumpt wurde, noch nicht abgebaut ist. Doch viel Geld im Umlauf ist angenehmer als zu wenig. Anleger haben diesen Wink sofort verstanden und die Aktienkurse wieder stabilisiert.
Der DAX gibt zwar alles aber er kommt nicht voran. So wie in der Analyse des Wochencharts (mehr erfahren) kommuniziert wurde, sollte im Bereich zwischen 24.300 und 24.400 Punkten den Käufern die Luft ausgehen, sodass der Index sich anschließend nach Süden orientiert.
Mit dem heutigen Handelstag ist auch das Thema Zinssenkung vom Tisch, sodass nur noch die Berichtssaison übrig bleibt sowie die Hoffnung auf eine Jahresendrallye, die in den Köpfen der Anleger herumspukt. Wie das bei einem parabolisch steigenden Nasdaq-Index noch gelingen soll, ist fraglich. Eine KI-Blase ist offensichtlich – wann sie platzen wird, bleibt ungewiss.
Der DAX hält sich stabil. Mehrmals wurde der Index im Bereich von 24.040 Punkten aufgefangen (lila Linie). Damit wird diese neue Kursmarke entscheidend dafür, wann ein flotterer Abverkauf einsetzen wird. Unterhalb von 24.040 Punkten gerät die 24.000-Punkte-Marke ins Wanken. Übergeordnet gilt weiterhin: Solange der DAX nicht über 24.500 Punkte ausbricht, lautet sein nächstes Kursziel 23.400 Punkte.
Bisher können sich die Verkäufer nicht durchsetzen, doch die Käufer haben es auf dem aktuellen Kursniveau auch nicht mehr eilig. Die Luft scheint raus zu sein. Die folgenden Tage und die dabei entstehenden Kerzenmuster werden mehr Aufschluss über den aktuellen Zustand des DAX geben.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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