Nach einer gefühlten Ewigkeit hat es der DAX endlich geschafft. Er hat sich aus seiner Seitwärtszone herausarbeiten können. Anleger hatten sich einen Ausbruch nach oben erhofft, herausgekommen ist ein Bruch nach unten. Dieses Ereignis wird die Marktteilnehmer nun zum Handeln anregen. Für die Mehrheit ist jetzt eine bestimmte Reaktion vorgezeichnet, denn das Verlassen einer Seitwärtszone wird häufig folgendermaßen gehandelt.
Die Anleger haben Bauchschmerzen. Sie haben Sorge vor dem italienischen Referendum, das am Wochenende auf dem Plan steht. Kann sich Ministerpräsident Renzi nicht durchsetzen, dann würde Italien die Eurokrise wieder aufflammen lassen, so die allgemeine Annahme. Demnach ist es wahrscheinlich, dass dieses Thema auch die kommenden Tage für Abgaben herhalten muss. Dabei ist eine bessere Erklärung im Chartbild zu finden.
DAX, Tageschart, Stand 10.582 Punkte
Im obigen Chartbild ist die angesprochene Seitwärtszone mit hellblauer Farbe hinterlegt. Mit dem gestrigen Tag ist der Ausbruch nach unten offiziell, denn auch der Tagesschlusskurs ist klar unterhalb der unteren Begrenzungslinie bei 10.600 Punkte. Damit entfallen jegliche Zweifel.
Nun sind die Marktteilnehmer in Zugzwang. Kurzfristig orientierte Anleger werden zuerst reagieren, denn die Interpretation eines Ausbruchs aus einer Seitwärtszone ist wie folgt: Der Basiswert wird die Spanne der Seitwärtsrange in die Ausbruchsrichtung abarbeiten. Die angesprochene Spanne des hellblauen Bereichs ist 200 Punkte. Das Ausbruchsniveau liegt bei 10.600 Punkte. Damit lässt sich auch ein Kursziel bestimmen, nämlich bei 10.400 Punkte.
Marktteilnehmer werden nun Anteile verkaufen, um diese später günstiger wieder einzukaufen. Sie alle eint das Wissen, dass ein Fall aus einer Seitwärtsphase, zumindest in der Theorie, so abgearbeitet wird. Alle machen das Gleiche und das führt dann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Kurzfristig ist demnach mit Verkaufsdruck und sinkenden Kursen zu rechnen.
Ein Wiedereintritt in den verlassenen Seitwärtskanal ist unwahrscheinlich. Sobald der DAX auch nur in die Nähe von 10.600 Punkten kommen sollte, würden wieder Abgaben dominieren. Unterhalb des besagten Ausbruchsniveaus liegt der Fokus klar auf 10.400 Punkten. Anleger lassen sich solch eine Vorlage, nämlich den Handel eines Ausbruchs aus einer Seitwärtsrange, meist nicht entgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team