Signale

US-Präsident Trump hat die Märkte an der Nase herumgeführt. Er hatte am Freitag noch gesagt, er wisse nicht genau, ob und wann er einen Angriff auf den Iran befehligen werde, und würde sich zwei Wochen Bedenkzeit lassen. Nun sind Fakten geschaffen worden und der Angriff hat in der Nacht zum Sonntag stattgefunden. Anleger an den Börsen sind wieder erschreckt und müssen die nächste Kriegsnachricht verdauen. Nach zwei Wochen rückläufigen Kursen am Aktienmarkt hatten sie auf eine Trendwende gehofft, die nun in weite Ferne rückt.

Ein Kriegseintritt ist jedoch nicht gleich ein Krieg, wie man sich ihn üblicherweise vorstellt. Israel hat den Luftraum freigemacht, die US-Flugzeuge haben ungehindert ihre Ziele erreicht, haben die Atomanlagen bombardiert und sind dann wieder „nach Hause“ geflogen, wie Trump es formuliert hat. Inwieweit die Börsen davon nun in Mitleidenschaft gezogen werden und wie groß der Schreck tatsächlich ist, muss sich erst zeigen. Der Iran ist ein geschwächtes Land und keinesfalls so stark, wie die Medien unermüdlich behaupten. Eine Eskalation scheint unwahrscheinlich.

Klar ist nur, dass der Aktienmarkt schon länger in einem Korrekturmodus ist und dass die Kriegsmeldungen diese Entwicklung beschleunigen.

DAX, Tageschart, Stand 23.350 Punkte

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Hoffnung am Aktienmarkt ist gefährlich, besonders wenn die eigene Position in Schieflage ist. Doch ohne Hoffnung ist die Börse nichts, denn es braucht jeden Tag Käufer, die sich Hoffnungen machen und so Nachfrage nach Wertpapieren erzeugen. Nur so können Kurse steigen. Ebenso wichtig wie die Hoffnung ist die Fantasie im Markt. In der Regel treibt die Marktteilnehmer ein Thema an. Lange Zeit waren das Hoffnungen auf Zinssenkungen und damit auf das viele neue Geld, das an die Aktienmärkte geflossen ist. Im letzten Jahr wurde das Thema „Künstliche Intelligenz (KI)“ häufig als Grundlage für Kursfantasien genannt. Doch nun scheint das meiste in den Kursen eingepreist zu sein, und neue Treiber gibt es nicht.

Von der Zinsfront kommt derzeit auch nichts Neues. Die US-Notenbank Fed hat diese Woche die Leitzinsen unverändert gelassen, obwohl US-Präsident Trump in wütenden Posts unbedingt eine Zinssenkung gefordert hatte. Die Europäische Zentralbank EZB ist dabei etwas weiter und hat bereits ihre Leitzinsen leicht gesenkt. Gleichzeitig hat sie dem Markt jedoch klargemacht, dass zunächst keine weiteren Zinssenkungen geplant sind. Also auch von hier aus gibt es keinen Grund, sich Hoffnungen zu machen.

Das obige Chartbild zeigt, wie schnell sich die Stimmungslage an der Börse verändern kann. Während Ende Mai und Anfang Juni der DAX fast täglich neue Rekordhochs markierte, dominieren nun Unsicherheit und die Sorge vor einer ausgeprägten Korrektur.

Den ersten Teil einer Korrektur hat der DAX bereits mit dem Erreichen der Marke von 23.476 Punkten absolviert. Nun wurde auch das zweite Kursziel von 22.600 Punkten aktiviert. Auch wenn sich die Anleger vorschnell Hoffnungen machen: Der DAX wird das untere Kursziel erreichen wollen. Dafür sprechen die saisonale Komponente und auch das Ausbleiben neuer kurstreibender Nachrichten.

Im Gegenteil: Zunächst müssen die Anleger den US-Kriegseintritt verdauen. Bereits zu Wochenbeginn kommt es wieder auf die Widerstandslinie von 23.476 Punkten an. Sie hat schon am Freitag für Gegenwehr gesorgt und den morgendlichen Anstieg an dieser Stelle gebremst. Sollte dem DAX ein Sprung über diese Marke gelingen – was zunächst unwahrscheinlich erscheint, an der Börse ist jedoch nichts auszuschließen –, dann kann sich der Index vom Verkaufsdruck kurzzeitig befreien und einen Anstieg bis 23.900 Punkte initiieren, ohne dass sich an der negativen Grundsituation etwas ändert. Anschließend sollte er wieder auf 23.476 Punkte zurückfallen.

DAX Trading Signal Put

Short Signal ID 3988

Ohne einen Sprung über die genannte Widerstandslinie droht dem DAX die direkte Fortführung des laufenden Abverkaufs. In diesem Fall geht es zuerst an die Marke von 22.900 Punkten und anschließend auch zum zweiten Kursziel von 22.600 Punkten. Während im Mai die Angst dominierte, dass die Aktienrallye ohne den Anleger stattfindet (FOMO), hat sich die Windrichtung an den Börsen gedreht. Jetzt dominieren die Unsicherheit und die Sorge, dass die Gewinne schwinden könnten, wenn der Anleger zu lange mit dem Aktienverkauf wartet.

Nachdem der DAX seit April dieses Jahres von 18.700 Punkten auf 24.400 Punkte ansteigen konnte, erscheint ein Kursrückgang von 24.400 Punkten auf 23.350 Punkte minimal und keinesfalls ausreichend. Anleger sollten sich zunächst keine Hoffnungen auf eine Trendwende machen, bis sich die Kurse deutlich abgekühlt haben.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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