Der DAX notiert noch in der Nähe seines Allzeithochs. Die Dynamik lässt aber nach und das mag für einige Marktteilnehmer neu sein, die Verkäufer zeigen sich nämlich. Am Donnerstag ging es klar abwärts, nachdem wieder einmal Zinssenkungsfantasien nachließen. Ein Aufwärtstrend wurde dabei gebrochen. Am Freitag kam es zunächst zu einem starken Reversal. Noch haben die Käufer nicht aufgegeben, doch ob der charttechnische Schaden ungeschehen gemacht werden kann, ist offen.
Das Highlight der abgelaufenen Woche war am Mittwoch Abend, als Nvidia sehr gute Zahlen gemeldet hatte. Dies gab den Technologieaktien neuen Treibstoff, um etwas zulegen. Die gute Stimmung sprang jedoch nicht auf den Gesamtmarkt über. Eine Sättigung macht sich am Aktienmarkt breit. Es fehlt an neuen Themen nach Künstlicher Intelligenz (KI), welche die Börsenkurse treiben können. Zudem bemerken einige größere Adressen, dass die Rallye der letzten Monate zwar für Gewinne gut war, doch das Fundament brüchig ist. All die Hoffnungen auf US-Zinssenkungen (seit Oktober 2023) verpuffen nämlich gerade, doch in den Aktien sind sie eingepreist. Diese Schieflage wird sich korrigieren müssen.
DAX, Tageschart, Stand 18.693 Punkte
Noch hat der DAX den Kontakt zu seinen Rekordständen nicht verloren, doch nachlassende Käufer und Lethargie machen sich breit. Gewinnmitnahmen sind vereinzelt bereits zu sehen, doch bisher können sich die Käufer wehren und dauerhaft nachgebende Notierungen vermeiden. So auch im Freitagshandel, als der deutsche Leitindex schwach begann, aber stetig zulegen konnte.
Wie das obige Chartbild zeigt, hat der DAX die orange Trendlinie verlassen. Der Versuch der Käufer, diesen Bruch zu korrigieren, wird nun ausschlaggebend sein, wie die weitere Marktlage bewertet wird. Gelingt ein Konter und der DAX steig wieder über 18.800 Punkte oder aber scheitert der Index bei diesem Versuch.
Notierungen unterhalb der besagten Trendlinie sprechen für bald nachgebende Kurse. Hier wird entscheidend sein, dass der DAX das Tief von Freitag bei 18.515 Punkten unterschreitet. Die Unterstützungslinie bei 18.500 Punkten hat ihre Arbeit im Erstkontakt geleistet und hat die Käufer motiviert. Ein zweites Mal sollte dies nicht gelingen und der Index dann dauerhaft die Richtung nach Süden einschlagen.
Damit sind die charttechnischen Parameter für die kommende Woche offensichtlich. Gelingt dem DAX die Rückeroberung über 18.800 Punkte, dann sind die Aussichten positiv. Fällt der Index unter 18.650 Punkte, dann ist Vorsicht angesagt und sinkt der DAX unter 18.500 Punkte, dann lautet die Hauptrichtung abwärts.
Anleger sollten die Kursbewegung am Freitag nicht überbewerten. In der ersten Reaktion wollen wartende Anleger an Kaufkurse glauben und stürmen sofort den Markt (trotz des Trendbruchs). Ob dieser Versuch eines Konters gelingen wird, ist jedoch ungewiss. Es zeigt sich aber, dass am Aktienmarkt immer häufiger die Verkäufer zeitweise die Oberhand gewinnen können und Gewinne mitnehmen.
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Ihr
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