Signale

Anleger sind bisher nicht bereit, eine Rezession in den USA in die Aktienkurse einzupreisen. Der DAX hält sich weiterhin in der Nähe der 16.000-Punkte-Marke. Noch haben die Käufer einen Kontakt mit diesem Kursniveau nicht abgeschrieben. Doch die Vorzeichen sind eindeutig und lassen an einer bevorstehenden US-Rezession keinen Zweifel. In einem schwächeren wirtschaftlichen Umfeld werden die Gewinne der Unternehmen sinken und folglich auch die Aktienkurse.

In der abgelaufenen Börsenwoche wurde am Markt Einiges über die Preissenkungen von Tesla berichtet. Der Wettbewerb unter den Fahrzeugherstellern nimmt zu und führt zu einem Preiskampf, der für alle Beteiligten nachteilig ausfallen wird. Tesla hat sich klar positioniert und sagt, sie werden einen Teil der Marge opfern, um ihre Wettbewerbsanteile zu verteidigen. Folglich hatten die Autoaktien im DAX in dieser Woche einen schweren Stand.

DAX, Tageschart, Stand 15.881 Punkte

Im konjunkturellen Umfeld zeigt sich eine Sättigung. Zum Beispiel werden neu geschaffene Stellen in den USA geringer. Besonders die Tech-Branche entlässt hier massenhaft Mitarbeiter, da sie besonders schnell auf Zinsveränderungen reagiert. Die sich verschlechternde Lage am Arbeitsmarkt führt zu weniger Lohnwachstum und das folglich zu einer Abnahme des Konsums, welcher das Fundament der US-Konjunktur darstellt. Die Rezession kommt.

Was auf dem ersten Blick offensichtlich ist, nämlich eine konjunkturelle Abkühlung, wird an den Börsen noch von der Hoffnung auf sinkende Leitzinsen überwogen. Der Gedanke der Investoren ist altbekannt. Weniger Lohndruck soll zu weniger Inflationsdruck führen und das wiederum würde die Möglichkeiten der US-Notenbank auf Zinssenkungen erhöhen. Ob es so kommen wird, steht in den Sternen, da eine hohe Inflation den Zentralbanken die Hände bindet. Es bleibt spannend.

Der DAX trifft im Bereich von 15.900 Punkten auf eine wichtige Widerstandslinie, wie im obigen Chartbild zu sehen ist. Im Rahmen einer Überraschung ist ein Fehlausbruch nach oben nicht auszuschließen, da die 16.000-Punkte-Marke weiterhin anziehend wirkt. In der neuen Woche gilt zunächst, dass die obere Widerstandslinie hemmend ist. Ohne einen Ausbruch auf der Oberseite sollte die Kraft der Anleger an dieser Stelle nachlassen. Der Startschuss für eine ausgeprägte Korrektur ist unterhalb von 15.700 Punkten anzugeben. Unter dieser Marke werden Gewinnmitnahmen einsetzen, die dann über die Sommermonate hinweg andauern sollten.

Die Börsenkurse spiegeln das neue Zinsniveau nicht wider und darin liegt ein klares Risiko. Während der DAX bei Nullzinsen im Bereich bei 16.000 Punkten notierte, erklimmt er dieses Niveau erneut, obwohl nun die US-Leitzinsen bei 4,75 – 5 Prozent notieren. Das passt nicht zusammen.

Wie hängt alles miteinander zusammen?

Nachdem in der ablaufenden Woche die Finanzbranche meist gute Quartalszahlen vorweisen konnte (ein hohes Zinsniveau verhilft den Banken zu mehr Profiten), sind in der neuen Woche vornehmlich Technologiekonzerne wie Alphabet (Google), Meta Plattforms (Facebook) und Microsoft an der Reihe. Es sollte nicht überraschen, dass diese ihre Gewinnsituation zumindest halten werden können, obwohl der Umsatz schwächelt. Hier würde sich der herbe Job-Abbau, der zügig zu Kosteneinsparungen führt, in den Bilanzen zeigen. Dennoch sollte sich ein spürbarer Gegenwind bei den Unternehmen nicht ausblenden lassen.

Die inverse US-Zinsstrukturkurve, die es in den letzten Monaten zu verfolgen galt, ist ein untrügliches Zeichen, dass die Rezession in den USA kommt. Jetzt liegt es an den Anlegern, rechtzeitig auf solch eine Entwicklung an der Börse zu reagieren.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Die Dokumentation zum Indikatoren-Trading (hier lesen)

 

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